Full text: Die organischen Nahrungstoffe und ihr Verhalten im Zellstoffwechsel (1. Teil)

  
  
  
  
  
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m | Vorlesung XXVII. 
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di Eiweistoffe und ihre Bausteine. 
uf 11. 
" Die Bildung von Aminosáuren im Zellstoffwechsel. 
le | Durch die Beobachtung, daf Aminosáuren vom Darmkanal zur Auf- 
n | nahme gelangen und als solche ins Blut übertreten, ist bewiesen worden, 
h- | daß die Zellen des tierischen Organismus ohne Zweifel ganz allgemein 
or | diese als Material zu ihren Stoffwechselvorgängen verwenden können. Wir 
di | haben früher schon den Beweis geführt, daß der tierische Organismus aus 
id Aminosäuren Eiweiß aufbauen kann, als wir der Versuche gedachten, das 
er Eiweiß der Nahrung durch das bei der vollständigen Hydrolyse von solchem 
+ | entstehende Gemisch von Bausteinen zu ersetzen.!) Diese Untersuchungen 
| | waren von einem vollen Erfolge gekrönt. Sie zeigten, daß Aminosäuren 
9- | genügen, um den ganzen Eiweißstoffwechsel aufrecht zu erhalten. Es hat 
| sehr vieles für sich, anzunehmen, daß die Aminosäuren ganz. allgemein 
le | im Mittelpunkt des ganzen Kiweißstoffwechsels stehen. In diesem Falle 
= | müssen wir uns vorstellen, daß die Zellen des tierischen Organismus’ nicht 
t. . mur Eiweifstoffe aus Aminosáuren bilden, sondern umgekehrt auch Proteine 
E We zu den Bausteinen abbauen können. 
e Unsere nächste Aufgabe ist nun die, Beweise dafür zu erbringen, 
I daß die Zellen der Gewebe befähigt sind, Eiweiß unter Wasser- 
n aufnahme zu spalten. Überall wo wir im tierischen Gewebe auf Abbau 
> gestoßen sind, kamen Fermente in Frage. Wir werden somit auch hier 
B zunáchst festzustellen versuchen, ob die tierische Zelle über Proteasen 
E | verfügt. Das ist in der Tat der Fall. Schon die Beobachtung, daß 
n Gewebe, das abgestorben ist, auch dann, wenn sicher keine Mikroorganismen 
t zugegen sind, rasch in seine Bestandteile zerfállt, wobei auch bald Amino- 
5 | säuren in Erscheinung treten, beweist, daß die Zellen über proteolytische 
e | Fermente verfügen.?) Sie brechen, nachdem die Zelle endgültig die 
e | Führung der Stoffwechselvorgüánge aufgegeben hat, regellos alle Zell- 
T bestandteile nieder und bauen die zusammengesetzten Verbindungen zu 
t einfacheren Produkten und zum Teil zu ‚ihren Bausteinen ab. Außer 
r | + 
| 1) Vgl. S. 494. 
| ?) Vgl. E. Salkowski: Zeitschr. f. klin. Med. 17. Suppl. 77 (1890). — M. Jacoby: 
5 Zeitschr. f. physiol. Chem. 30. 149 174 (1900). — E. L. Benson und H. G. Wells: Journ. 
of biol. Chem. 8. 61 (1910). — H. Wiener: Zentralbl. f. Physiol. 19. 349 (1905). 
Abderhalden, Physiologische Chemie. I. Teil, 5, Aufl, 35 
  
  
 
	        
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