Kohlehydrate. 73
schür- aus der Niere, der Leber, dem Pankreas und der Milchdrüse in allerdings
Phe- recht geringen Mengen gewinnen. Es scheinen übrigens gepaarte Schwefel-
n, um sáureverbindungen in Verbindung mit Kohlehydraten im Organismus ziem-
Farb- lich verbreitet zu sein. Eine sehr interessante Verbindung ist aus Knorpel
ungen und Amyloid dargestellt worden. Man hat sie Chondroitinschwefel-
e, mit sáure!) genannt. Sie ergibt bei der Hydrolyse Schwefelsäure, Essig-
Form säure, eine dem Glukosamin isomere Verbindung, Chondrosamin ge-
unser nannt?) (vgl auch S. 43), und Glukuronsäure.?) Hier ist auch die
r drei aus dem schleimigen Inhalt des Schweinemagens und anderen Proteinen
der gleichen Art gewonnene, gepaarte Schwefelsäure des Mucins zu nennen.
3luko- Sie ist Mucoitinschwefelsáure genannt worden und liefert bei der
yallus- Spaltung d-Glukosamin. Nach Abspaltung der Schwefelsäure bleibt Mu-
coitin übrig. Dieses ist ein Disaccharid, bestehend aus Glukuronsäure
Gluko- und d-Glukosamin. Es enthàlt ferner eine Azetylgruppe.^) Über die
Bedeutung dieser glukosidartigen Verbindung ist zurzeit nichts bekannt.
3 m Sehr unsicher sind auch unsere Kenntnisse über das von Drechsel?)
n er beschriebene Jekorin. Es ist zuerst in der Pferdeleber, spáter auch in der
ervor- Leber eines Delphins und dann von Baídi*) in demselben Organ und der
men Milz anderer Tiere, in den Muskeln und dem Blut des Pferdes und im
de 1n Menschengehirn aufgefunden worden. Das Jekorin enthält Schwefel und
Phosphor und einen Kohlehydratkomplex, der von Manasse?) als Glukose
unden angegeben wird.5) Es ist vorlàufig ganz unmüglich, etwas über die Zu-
neben sammensetzung des Jekorins auszusagen. Hochstwahrscheinlich stellt es
erbin- überhaupt keine einheitliche Substanz, sondern ein Gemisch ganz ver-
] Pro- schiedenartiger Produkte dar. Über seine Bedeutung làft sich nach dieser
vieler Sachlage vorläufig gar nichts aussagen.?)
\ußer-
. Wir Von weittragender Bedeutung ist ohne Zweifel die Beobachtung, daf)
die Glukose bei der Gärung mit Hefe sich mit Phosphorsàáure verbindet
arstel- se
lie an ?) Carl Th. Mórner: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 20. 357 (1895). — Die erste
auren. Mitteilung über die Chondroitinschwefelsäure findet sich in: Skand. Archiv f. Physiol.
wefel- 1. 210 (1889). — Vgl. ferner: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 23. 311 (1897). — N. P. Kraw-
Lol ht kow: Archiv f. exper. Path. u. Pharmak. 40. 195 (1898). -- R. Oddi: Archiv f. exper.
DICH Path. u. Pharmak. 33. 376 (1894). — O. Schmiedeberg: Archiv f. exper. Path. u. Pharmak.
auch 28. 355 (1891); 87. 47 (1920). — A. Orgler und C. Neuberg : Zeitschr. f. physiol. Chemie.
37. 407 (1903). — Vgl. auch Agnes Kelly: Beiträge zur chem. Physiol. u. Pathol. 5. 377
; (1904). — Kura Kondo: Biochem. Zeitschr. 26. 116 (1910). — Josef Hebting: Biochem.
eus Zeitschrift. 63. 353 (1914).
t re ?) P. A. Leeene und F. B. La Forge: Journ. of. Biol. Chem. 18. 123 (1914); 20.
Ee det 433 (1915). — P. A. Levene: Ebenda. 31. 609 (1917). — Vgl. auch P. A. Levene: Journ.
(1919). of Biol. Chem. 26. 143, 155 (1916).
1913): 3) P. A. Levene und F. B. Le Forge: Journ. of Biol. Chem. 15. 69. 155
2 nd (1913).
*) P. A. Levene und J. Löpez-Sudrez: Journ. of Biol. Chem. 36. 105 (1918);
Burck- 45. 467 (1921).
ischer : 5) E. Drechsel: Berichte der Sáchs. Gesellsch. der Wissensch. 1886. 44 und Zeit-
(1914). schrift f. Biolog. 33. 85 (1896).
$) Baldi: Archiv f. (Anat. u.) Physiol. 1887. Suppl. 100. —
1905); 7") Paul Manasse: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 20. 478 (1895).
ochem. 8) B. Bing: Skand. Archiv f. Physiol. 9. 166 (1900).
led. 4. 9) Vgl. auch J. Meinertz: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 46. 376 (1905) und M. Sieg-
fried. und H. Mark: Ebenda. 46. 492 (1905).