Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

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Vorlesung II. 
Die anorganischen Nahrungsstoffe. 
2. 
Die Art ihres Vorkommens in der Nahrung. Ihr Verhalten im Magen- 
darmkanal. Die Verwendung einzelner Elemente zum Aufbau bestimmter 
Verbindungen. Eisenstoffwechsel. 
Wir haben bereits erwähnt, daß die Bestandteile, die bei der Ver- 
aschung von Zellen und Geweben zurückbleiben, in diesen nicht alle in 
freiem Zustande vorhanden waren. Ein Teil der Mineralstoffe ist organisch 
gebunden, ein anderer Teil findet sich als Salz, und ferner sind manche 
der Elemente auch in Ionenform im Wasser der Zellen gelöst. Leider sind 
wir zurzeit nur sehr unvollkommen über die Art des Auftretens der ein- 
zelnen anorganischen Stoffe in. den Geweben unterrichtet. Vor allem fehlt 
uns ein quantitativer Einblick in die einzelnen Formen des Vorkommens. 
der verschiedenen Elemente. Ferner erscheint es uns gar nicht unmöglich, 
. daß die anorganischen Stoffe zu organischen Verbindungen noch in Be- 
ziehungen stehen, die uns zurzeit ganz unbekannt sind. Das Ergebnis der 
Aschenanalyse gibt uns nur ein sehr unvollkommenes Bild der Bedeutung 
der einzelnen Aschenbestandteile für die Zelle. Wir können nur erfahren, 
welche Stoffe vorhanden sind. So erhalten wir z. B. in der Asche Phosphor- 
säure, die den verschiedensten Quellen entstammen kann. Die Phosphatide 
und die Nukleinsäuren liefern z. B. solche. Ferner kann sie Phosphorpro- 
teinen entstammen und endlich auch anorganischen Phosphaten. Schließlich 
ist auch die Möglichkeit gegeben, daß Phosphor in organischer Bindung 
irgend einer Kohlenstoffkette eingefügt ist. Auch er würde bei der Ver- 
aschung zu Phosphorsäure oxydiert werden können. 
Um zu erfahren, in welcher Form die einzelnen anorganischen Stoffe 
in den Geweben und Nahrungsmitteln enthalten sind, müssen mannigfaltige 
Methoden angewandt werden. Zunächst können wir darnach trachten, 
möglichst alle anorganisch-organischen Verbindungen der Zellen und Ge- 
webe kennen zu lernen. Wir haben soeben einige phosphorhaltige Verbin- 
dungen dieser Art genannt. Es sei ferner an das Hämochromogen bzw. 
das Hämatin erinnert. Beide enthalten Eisen in organischer Bindung. Im 
Chlorophyll ist Magnesium in das Kohlenstoffgerüst eingefügt. Sicher 
kommt auch das Kalzium in organischer Bindung vor. Lange Zeit glaubte 
man, daf die Mineralstoffe überhaupt nur in derartiger Form in den 
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