Fermente. 28H
Aldehyd und Wasserstoff; bei Anwesenheit von Tonerde, Isobu-
tylen und Wasser. Wendet man Urandioxyd an, dann entstehen
Aldehyd und Olefin. Ameisensüure wird bei Anwesenheit von Zink-
oxyd in Wasserstoff und Kohlensäure zerlegt. Titanoxyd bewirkt
Bildung von Kohlenoxyd und Wasser. Wird Borneol bei 300° über
fein verteiltes reduziertes Kupfer geleitet, dann erfolgt Umwandlung in
Kamphen. Bei Anwendung von Tonerde erhiilt man bei 350° ein haupt-
siichlich aus Pinen bestehendes Gemisch von Terpenen.!) Glyzerin-
dümpfe liefern beim Überleiten über Aluminiumoxyd CO und CH,, über
Kupfer H, und CO,, über Uranoxyd Alkohol und Akrolein und über Nickel
Wasser, H,, CH,, C, H,; CO ind CO,.*
Besonders interessant ist die Beobaehtung, dab Holzkohle als Kata-
lysator auftreten kann. Sie vermag grobe Mengen von Gasen aufzunehmen.
Bei ihrer Adsorption wird viel Würme frei.*) Es ist müglich, dab
dieser Umstand dazu beiträgt, daß mittels Holzkohle manche im Gange
befindliche Reaktionen beschleunigt werden können. Sabatier, der in
erster Linie die Anschauung vertritt. daß das Wesen der Wirkung der
Katalysatoren in einer Zwischenverbindung dieser Stoffe mit einem der
an der Reaktion beteiligten Substanz besteht, nimmt auch hier eine Art
von Verbindung von Gas und Holzkohle an. Man kann die Adsorption
der Gase durch die Holzkohle ‘als einen Lüsungsvorgang auffassen..
Sicherlich spielt auch der Umstand eine bedeutsame Rolle, daß die Kon-
densation von Gasen an einer Oberfläche einer Kompression
von solchen unter einem gewiß oft sehr beträchtlichen Druck
gleichkommt. Auch dieser Umstand mag begünstigend auf maneherlei
Reaktionen einwirken. Die gleichen Momente kommen ohne Zweifel bei
allen festen Katalysatoren in Betracht, die Gase auf ihrer Oberfläche zu
verdichten vermôgen. Sehr wichtig ist ferner die Feststellung, dab von
^aladium und. aueh von Platin aufgenommener Wasserstoff chemisch ak-
tiver als der gasfoórmige ist. Leitet man z. B. über Platinmohr, das mit
Wasserstoff beladen ist. Nitrobenzol. dann bildet sieh Anilin:
CH. .NO; SH, —(,H..NH, 4 2.H, 0.5
Von ganz besonderem Interesse ist die Feststellung von Katalysa-
toren mit einem bestimmten Optimum der Wasserstoffionenkonzentration.
Eine solche Beobachtung wurde. bei der Beschleunigung der Spaltung von
Azetessigsäure in Azeton und Kohlensäure durch Aminosäuren, Anilin,
Ammoniumsalzen gemacht. ®)
Es sei schließlich, bevor wir uns mit der Frage beschäftigen, ob
das Studium von durch Katalysatoren beschleunigten Vorgängen für die
') J. Aloy und V. Brustier: J. d. pharm. et chim. (7). 10. 49 (1914). — Vgl. auch
Paul Sabatier und G. Gaudion: C. v. 165. 224, 309 (1917). — Albert Th. King: J. chem
soc. 125. 1404 (1919).
?) Paul Sabatier und G. Gaudion: C. r. 166. 1033 (1918).
3) Favre: Ann. de chim. et de physique (3). 87. 465 (1853). — Regnault: Ebenda
24. 247. (1871). — Vgl. auch Le Chatelier: Leçons sur le carbone. Paris 1908.
4 Vgl. hiezu u. a. Kolbe und Saitzew: Journ. f. prakt. Chemie. (2.) 4 418
(1871). — Gladstone and Tribe: Chemical News. 37. 68 (1878). — Bóttger: Berichte
d. Deutschen Chem. Gesellsch. 6. 1396 (1873).
5) Vgl. Erik Widmark und. Karl Axel Jeppsson: Skand. Arch. f. Physiol. 42. 43
(4.
(1922).
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Lob
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