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Fermente. 301
kung, dann ist wohl sicher bewiesen, daß die Zelle als solche ihre Eigen
art hat. Es ist z. B. von größter Bedeutung zu erfahren, ob die Tumor-
zellen. insbesondere die Karzinomzellen anderer Art sind 1), als diejenigen
Zellen, die ihren Mutterboden bilden. Vielleieht gelingt es, dureh .ausge-
dehnte Studien der geschilderten Art über die Wirkung der einzelnen
Zellfermente die besondere Natur der Tumorzellen schárfer zu umgrenzen.
als es bisher der Fall war. Freilich muf) bei allen derartigen Unter-
suchungen. dafür gesorgt werden, daß jeder einzelne Versuch unter genau
den gleichen Bedingungen Zur Durchs kommt. Es ist nicht gesagt,
daß die Ursache der Verschiedenheit der Wirkung von Zellauszügen durch
verschiedenartige Fermente bedingt ist. Es ist wohl möglich, daß der
Nachweis gelingt, daß ein und dasselbe Ferment unter verschiedenen Be-
dingungen den Abbau von zusammengesetzten und auch einfachen Ver-
bindungen nicht in gleicher Art vollzieht
Es sei noch erwähnt, daß der Versuch unternommen worden ist, zu
prüfen, ob auch dann, wenn z. B. ein Polypeptid aus Bausteinen besteht,
die in der Natur vorkommen, und daneben eine Aminosäure enthält,
die nicht als Baustein von Eiweiß in Frage kommt, der Abbau durch
Fermente ausbleibt. Als erstes Beispiel dieser Art ist die Spaltbarkeit
der Tetrapeptide Glyzyl--leuzyl-glyzyl-l-leuzin und Glyzyl-d-leuzyl-glyzyl-
l-leuzin dureh Hefemazerationssaft geprüft worden. Wihrend die erstere
Verbindung in ihre Bausteine zerlegt wurde, blieb die letztere, die den in
der Natur nicht vorkommenden Baustein d-Leuzin enthält, unangegriffen.?)
Nicht unerwühnt soll bleiben, dad man ganz entspre chende Studien
mit anderen, aus mehreren Bausteinen bestehenden Substraten bekannter
Zusammensetzung anstellen kann. Es sei z. B. an die Polysaccharide?)
und die Nukleinsüuren*) erinnert.
Unter den organischen, zusammengesetzten Nahrungsstoffen gibt es
auch solehe, die nicht asymmetrisch gebaut sind. Es sei an die Fette
erinnert. (vgl. Teil 1, Seite 2161f). A priori sollte man erwarten, daß auch
sie in den Zellen im de h-aktiven Zustande vorkommen. Die Erfahrung
hat jedoch gezeigt, daß optisch-aktive Fette zu den Ausnahmen
gehören. Die bei weitem meisten Fette der Pflanzen- und Tierwelt sind
symmetrisch gebaut. Schon diese Feststellung macht es wahrscheinlich,
daß die Fette spaltenden Fermente keine spezifische Einstellung auf
Moleküle mit besonderer Konfiguration besitzen. In der Tat ergaben Ver-
suche mit apii aküven Fetten, d. h. Glyzeriden, die im Glyzerinmolekül
asymmetrisch gebaut waren, daß die Cm hen Antipoden von Lipase,
dem Fette abbauenden Ferment, gleichmüfig gespalten werden.*
Man gewinnt aus den vorliegenden Ergebnissen den Eindruek, als ob
1) Vgl. hierzu Emil Abderhalden: Archiv f. wissenschaftl. u. praktische Tierheil-
kunde. 36. 1 (1910); Zeitschr. f. Krebsforschung. 9. 2. Heft (1910). — Emil Abder-
halden und Peter Rona: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 60. 411 (1909). — Emil ; Abder-
halden, A. H. Koelker und Florentin Medigreceanu: Ebenda. 62. 145 (1909). — Emil
Abderhalden und Florentin Medigreceanu: Ebenda. 16. 265 (1910) — Emil Abder-
halden und Ludwig Pincussohn: Ebenda. 66. 277 (1919).
5 Vgl. Emil Abderhalden und H. Handovsky: Fermentforschung. 4. 316 (1921).
) Vgl. Teil I, S. 46.
) Vgl. Teil I, S. 652 ff.
5 Vgl. Emil Abderhalden und A. Weil: Fermentforsch. 4. 76 (1920).
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