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Fermente 315
brauchen. Zusatz des wässerigen Auszuges bewirkt, daß der Gaswechsel
wieder in Gang kommt. Das wässerige Extrakt kann gekocht werden,
ohne daß es seine Wirksamkeit einbüßt. Da nun in den erwähnten Ver-
suchen der wüsserige Hefeauszug und der Auszug aus Muskeln sich bei
der Anfachung des Sauei toffverbrauehes sowohl bei den Versuchen mit
Hefezellen, als auch bei denen mit Muskelsubstanz, die beide mit Wasser
erschöpft und damit inaktiviert worden waren, w echselseitig vertreten kónnen,
darf geschlossen werden, daß in beiden Auszügen bzw. Kochsäften die
gleichen wirksamen Stoffe zugegen sind. Gleichzeitig erkennt man, daß die
Atmung der Hefezelle, die eng mit dem Beginn des Gärungsvorganges
verknüpft ist, und diejenige der Muskelzelle in weitgehendem Maße
übereinstimmende Vorgänge darstellen.!) Man hat diese Stoffe, die not-
wendig sind, um ein Ferment zum wirksamen Prinzip zu ergänzen,
Kofermente genannt. Dieser Name ist nicht sehr glücklich gewählt
weil er mehr aussagt, als wir zurzeit wissen. Es ist uns nämlich noch
nicht bekannt, in welcher Weise die Kofermente in Fermentvorgänge ein-
greifen. Es ist naheliegend, auch hier an Einflüsse auf den Zustand von
im kolloiden Zustand befindlichen Teilchen und darüber hinaus an Ver-
ünderungen der ganzen für die Fermentwirkung notwendigen Bedingungen
zu denken.?) [n ersterer Hinsicht ist die folgende Beobachtung von Tn-
teresse. Dialysiert man Blutplasma bzw. -serum, das proteolytische Fer-
mente enthült, gegen destilliertes Wasser, dann nimmt seine Aktivität
bald ab. Wählt man als Außenflüssigkeit isotonische Kochsalzlösung, dann
bleibt die Abschwächung der Fermentwir kung aus.3) Im ersteren Falle be-
wirkt offenbar die Abnahme der Neutralsalze, die durch die Dialyse gegen
Wasser erfolgt, daß Zustandsänderungen der kolloiden Teilehen des Dia-
lysierhülseninhaltes erfolgen. Die F eststellung, dab Leberdiastase durch Dia-
lyse inaktiviert werden kann und nach Zusatz von Kochsalz wieder wirk-
sam wird, ist ohne Zweifel in gleichem Sinne zu deuten.*) Mit einer. Zu-
standsänderung von direkt oder indirekt am Fermentvorgang beteiligten
Stoffen hängt offenbar aueh der schon S. 213 erwühnte Einfluf indifferenter
Narkotika auf Fermentwirkungen zusammen.5) Es sei schliefilich noch
darauf hingewiesen, daf sich aus getrockneter Hefe mit Alkohol und auch
anderen organischen Lösungsmitteln Stoffe gewinnen lassen, die außer-
ordentlich beschleunigend auf Gärungs- und auch auf Atmungsvorgänge
wirken.9) Leider sind auch ihre Natur und das Wesen ihrer Wirkung
7) Vgl. auch Teil I, S. 186
?) Vgl. hiezu. Emil S SO S en: 3. Aufl. dieses Lehrbuches S. 1056. 1915. —
K. Spiro: Biochem. Zeitschr. 93. 384 (1919).
?) Eigene Beobachtungen.
4) Emil Starkenstein: Biochem. Zeitschr. 24. 210 (1910).
5) Otto Meyerhof: Pflügers Archiv. 157. 251 (1914). — Vgl. auch 0. Warburg
Zeitschr. f. physiol. Chemie. 69. 452 (1910). — O0. Warburg und RH. Wiesel: Pfhügers
Archiv. 144. 465 (1919). — Alfred Dorner: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 81. 100 (1912)
8) Vgl. Emil Abderhalden und H. Schaumann : DEE NAT AG 2. 120 (1918)
— Emil Abderhalden: Ebenda. 3. 44 (1919); 3. 273 (1922); 6. 147, 162 (1922). — Vgl
auch S. Fraenkel und Schwarz: Biochem. Zeitschr. 119. 203 (1920). — —H. von Euler
und A. Pettersen: Zeitschr. f. physiol. Chemie. 114. 4 (1921). — H. von Euler und Karl
Myrbäck: Ebenda. 115. 155 (1921). — Th. Tholin: Ebenda. 115. 236 (1921). — H. von
Euler und S. Karlsson :; Ebenda. 128. 90 (1922). — Carl Neuberg und M. Sandberg
Biochem. Zeitschr. 125. 202 (1921); 126. 153 (1921). — Ernst Lindberg: Biochem
Zeitschr. 132. 110 (1922).