Full text: Die anorganischen Nahrungstoffe. Die Bedeutung des physikalischen Zustandes der Zell- und Gewebsinhaltsstoffe für ihre Funktionen. Die Fermente, ihr Wesen, ihre Wirkung und ihre Bedeutung. Probleme des Gesamtstoff- und -kraftwechsels. Stoff- und Kraftwechsel einzelner Organe und Zellen (2. Teil)

  
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Vorlesung XVIII. 
Fermente. 
4. 
Einteilung der Fermente. Die einzelnen Fermentarten. Hydrolasen. Auf 
Polysaccharide, Glukoside und Fette eingestellte Fermente. Phosphatasen. 
Chlorophyllase. Tannase. 
Wir kónnen: die Fermente nach zwei Gesichtspunkten in bestimmte 
Gruppen zusammenfassen: Erstens wühlen wir als Einteilungsprinzip die 
Art ibrer Wirkung, und zweitens teilen wir sie innerhalb der gleichartig 
wirkenden Fermente wieder naeh dem Substrat, auf das sie eingestellt 
sind, ein. Einen grofen Teil der Fermente haben wir bereits kennen ge- 
lernt, als wir von der Verdauung der Nahrunesstoffe und ferner vom Zell- 
stoffwechsel sprachen.!) Wir begegneten besonders hüufig jenen Fermenten, 
die imstande sind. zusammengesetzte Verbindungen unter Wasseraufnahme 
in einfachere Bruchstiicke zu zerlegen. Man hat sie hydrolysierende Fer- 
mente oder auch Hydrolasen genannt.?) Diese Bezeichnung ist insofern 
nicht. umfassend genug, als die gleichen Fermente offenbar in allen Fällen 
auch Synthesen unter Wasserabspaltung bewirken können. Hydrolasen 
und Dehydrolasen umfassen somit eine einzige Gruppe von Fermenten. 
Je nach den vorhandenen Bedingungen wirkt ein und dasselbe Ferment 
ab- oder aufbauend. ‚Kine zweite große Gruppe umfaßt Fermente, die an 
jenen Vorgüngen beteiligt sind, die man als Oxydations- bzw. Reduktions- 
prozesse genannt hat. Man hat von Oxydasen bzw. Redukasen ge- 
sprochen, wobei es fraglich bleibt, ob wirklieh zwei Fermentarten vorliegen 
oder nieht vielmehr der eine Vorgang auf Kosten des anderen verlüuft, 
') Vgl. die entsprechenden Vorlesungen in Teil I. 
?| Die Benennung der Fermente war bis vor kurzem eine ziemlich verworrene. 
Von Duclaux stammt der Vorschlag. den Namen des Fermentes von demjenigen des 
Substrates, auf das es eingestellt ist, abzuleiten. Carl Oppenheimer hat diesen Vorschlag 
in seiner großen Monographie über Fermente folgerichtig durchzuführen versucht. Vgl. 
Carl Oppenheimer unter Mitwirkung von R. 0. Herzog: Die Fermente und ihre Wir- 
kungen. 2 Bde. 4. Aufl. F. C. W. Vogel. Leipzig 1913. — Es sei auch auf. Franz Fuhr- 
mann: Vorlesungen, über Bakterienenzyme. Gustav Fischer. Jena 1907 und J. Griiss. 
Biologie und Kapillaranalyse der Enzyme, Gebr. Borntráger. Berlin 1912 verwiesen. — 
Vgl. auch J. Effront: Les catalysateurs biochimique dans Ja vie et dans l’industrie 
H. Dunod & E. Pinot. Paris 1914. — H. v. Euler: Chemie der Enzyme. 2. Auflage. 
3 Bánde. J. F. Bergmann. Wiesbaden 1921/22/23. 
  
    
     
     
  
         
  
  
   
  
  
      
  
             
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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