Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

      
    
    
    
   
    
    
   
   
     
   
     
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wie bewurzelte Bäume verpflanzen kann; auch ſelbſt einige der härteſten Holzar- 
ten, wie der Buxbaum und Taxus laſſen ſich ſo anziehen. Andere aber, wenn 
ſie auch angegangen ſind, pflegen doch nicht zu so ſtarken Bäumen zu wachſen, 
als wenn ſie aus dem Saamen gezogen ſind; welches ich vorzüglich bey den Lin- 
den von der Wurzelbrut bemerkt habe. Die Strauchholzarten welche die Eigen- 
ſchaft haben, viele Wurzelbrut zu treiben, laſſen ſich damit sehr gut fortpflanzen. 
§. 144. 
Da der Seßling ohne Wurzeln in die Erde geſteckt wird, ſo müſsen dems 
selben faſt alle Zweige genommen werden, damit derselbe nicht zu viele Blätter 
treibe, und durch dieſe mehr ausdünſte, als ihm die wenigen jungen Wurzeln 
zuzuführen vermögend ſind. Mehrere dabey nöthige Vorſichten richten ſich ſo- 
wohl nach der Verſchiedenheit der zu vermehrenden Holzart, als nach dem zu bes 
pflanzenden Grunde und Boden, und ſind dafür die mehrſten Mittel anpaſſend, 
wodurch das beſſere Wachsen der erſten zarten Wurzeln erleichtert werden kann, 
wovon gehörigen Orts mehreres vorkommen wird. 
T- 
Vo m Git tes * cr Baume. 
Durch das Schneiden der Bäume können oft gewiſſe Dinge auf eine bes- 
ſere Art und in kürzerer Zeit erhalten werden, als es ohne dieſe Beyhäülfe geſche- 
hen würde; ſo kann zum Beyſpiel der beſſere geradere Wuchs einer Eiche durch 
das Abnehmen der untern Zweige befördert werden, und ein ſchadhaft gewordes 
ner Aſt, zu deſſen natürlichem Abwerfen mehrere Jahre erfordert werden würs 
den, wird dadurch dem Baume auf eine vortheilhafte Art früher abgenommen. 
Gewiſſe Vortheile aber können durch diesen künſtlichen Handgriff auch nur allein 
erreicht werden; ſo erzieht der Forſt- und Landmann aus seinen Eichen, Hains 
büchen, Weiden u. ſ. w. die bekannten Kopfhaynen und Kopfweiden, und der 
Gärtner ſeine dicht belaubten Wände, Hecken und ſeine gekünſtelten verzwergten 
Obstbäume; ſo quält er leider! den Taxus und den Buxbaum zu Pyramiden, 
ja oft ſogar zu Hunden und Katzen, und manche schöne Linde muß unter der 
Scheere gleichſam zum Champignon werden. 
>: 146- 
Das Beſchneiden erſtreckt Z! iti allein auf die Blätter, Zweige und 
Aeſte der Bäume, sondern auch auf die Wurzeln und auf den SG Lr 
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