Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
    
   
    
   
   
   
    
  
     
    
   
    
       
1.09 
§. n169. 
In feuchten, naſſen Gegenden wachsen einige Baumarten vorzüglich 
gut, wenn der Grund ihnen angemessen iſt und, zum Beyſpiel, aus einem 
mit Lehm s und ſonſtigen fruchtbaren Erdarten gut vermiſchten, nicht eiſens 
ſchöſſigen Sande beſtehet. Hierunter ſind vorzüglich die Birkens und Eller- 
arten und verſchiedene Sträucher. Auf den etwas erhabenen Öertern, die 
man in dergleichen Gegenden denn gewöhnlich Berge nennt, wenn es auch 
nur Erhöhungen von drey Fuß ſind, ſiehet man oft ſchöne Büchen und 
Eichen, welche lelztere aber, wenn der Boden nicht in der fur die ſtärkern 
Eichen erforderlichen Tiefe die gehörige Fruchtbarkeit haben sollte, doch nur 
kein hohes Alter erreichen. Da dergleichen Bäume in den naſſen und feuch- 
ten Gegenden nur in ihren jüngern Jahren verhältnißmäßig stärker, wie 
nachher, wachſen, und der Zuwachs bey ihnen nach und nach abnimmt und 
endlich beynahe ganz aufhört: ſo pflegt jeder, in solchen Gegenden fremde, 
Forſt:nann die Bäume bey weitem und oft nicht halb so alt anzuſehen, 
wie ſie wirklich ſinn. Gewöhnlich iſt die verſchiedene Güte und lage des 
Bodens daran Schuld, und ſtehet der Baum nur so lange in starkem Zu- 
wachs, bis seine Wurzeln den tiefer liegenden ſchlechtern und naſſen Grund 
erreichen , wodurch denn die Eichen in dergleichen Gegenden oft ziemlich 
hohe und glatte Stämme treiben, in ältern Jahren aber sehr wenig in 
ihrer Dicke zunehmen ; wovon man in den Neuhäuſer und Vorsfelder For- 
ſten Beyſpiele findee. Die letztern Jahrsringe in alten dort gewachſenen 
Eichen ſind daher oft ſo fein und so hart verwachſen, daß man ſte mit 
freyen Augen kaum zu zählen vermögend iſt. 
§. : 170. 
Da der Grund und Boden in den feuchten und naſſen Gegenden in 
den feuchten Monaten des Jahrs gewöhnlich ſehr wäſſerigt und oft mit 
Waſſer fleckenweiſe bedeckt iſt: so pflegt daſelbſt die Anziehung des Holzes 
aus dem Saamen äußerſt mißlich zu seyn; indem ſowohl der Saamen ſelbſt, 
als auch die aus demſelben entſtandene junge Loden dadurch ſehr leiden. 
Alle Culturen, auch ſelbſt die durchs Pflanzen, ſind überhaupt in 
ganz moraſtigen Gegenden sehr beſchwerkich, koſtbar, und mißlich, Den. 
Ort so viel als möglich zu entwäſſern, iſt zwar oft das theuerſte aber 
auch das gzuverläsſſigſte Mittel, besonders weil das darauf ſtehende 
Moorwaſſer ein den CGewächfen ſchädliches laugenartiges Wesen ent- 
hält. Wo dieſes Entwäſſern entweder aus Mangel des dazu nöthigen 
Ges- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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