Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
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lebende Beyſpiele, und noch mehrere wird die Nachwelt aus den daſelbſt in fros 
hem Wachsthum ſtehenden Pflanzungen und ſonſtigen Culturen benutzen können. 
Da nun der sandigte Grund und Boden unter ſo mannigfaltigen Miſchuns 
gen von fruchtbaren und unfruchtbaren Erden, und in unendlich vielen ſchädli- 
chen und nützlichen Verhältnissen auch mit ſonſtigen damit verbundenen vortheil- 
haften und nachtheiligen Umſtänden vorkommen kann: ſo richten ſich auch hier- 
nach die verſchiedenen Benutzungen und der dafür zu beſtimmende Forſtbetrieb, 
wofür ſich alſo keine allgemeine Grundſätze feſtſtellen laſſen, und ſind darauf nur 
analogiſche Regeln, die sich auf die Kenntniß des Ganzen und auf Erfahrungen 
gründen, für die einzelnen Fälle anwendbar. 
§. rgr. 
Die Moorerde , welche in ſandigten Gegenden vorkommt , beſieht 
größtentheils aus Pflanzenerde mit gemiſchten Sande, welche erſtere aus 
den darauf gewachſenen Pflanzen entſtanden iſt. Da ſich nun dieſe Erde in den 
tiefer gelegenen oder sonſt näſſern Sandgegenden befindet: so iſt ſte an einigen Ors 
ken ihrer Lage wegen unfruchtbarer, als sie es an ſich ſelbſt iſt, und kann da- 
her oft, wenn die Lage derſelben entwäſſert, oder ſonſt verbeſſert wird, ſehr 
gut zu fruchtbarer Erde umgeschaffen werden. Unter derſelben ſteht in 
den Gegenden auch wohl in mehrern Schichten übereinander abwechselnd 
entweder Sand oder tiefere und näſſere Moorerde, welches bey vorzuneh- 
menden Culturen unterſucht werden muß. 
Auf solchem moorerdigten Boden mit unterliegendem Sande pflegen 
zum Beyſpiel die Birken und Rothtannen recht gue zu wachſen, und erſtere 
auch für den Stangenholzbetrieb recht gut wieder aus dem Stamme aus- 
zuſchlagen; ſollte aber die Moorerde ſehr tief ſtehen und, wie alsdann ges 
wöhnlich, bruchartig ſeyn: ſo iſt die oben bemerkte Bruchbehandlung darauf 
' anwendöar, und davon oft großer Nutzen zu erwarten. 
Auf vielen Oertern, wo dieſe Moorerde ſteht, finden ſich, in den Heida- 
gegenden besonders, gewiſſe Erhöhungen von ſchilfigten Grastorfe, welche Büls 
ken genannt werden, zwischen welchen der Erdboden oft unbewachſen iſt. Die 
Entſtehung dieſer Bülten iſt verſchieden. An vielen Orten hat das im Winter 
dazwiſchen ſtehende Woaſſer und die Eigenſchaft der Grasart ſelbſt, ſich von Jahr 
zu Jahr durch den Zuwachs mehr aus dem ju naſſen Boden zn heben, und das 
Wiederausſchlagen aus den alten Wurzeln dieſelben veranlaßt. Oft, wenn der 
Grund und Boden entwäſſert werden kann, oder ſonſt nicht zu naß iſt, und die 
Büls 
  
     
    
    
    
     
     
     
   
       
       
	        
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