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kern Windzüge, diemehr oder weniger ſteilen oder jähen Abhänge, ſchmäleren oder
weiteren Gründe, reißenden Bäche, Rollſteine, und dergleichen, aus welchen mit
der Verſchiedenheit des Grundes und Bodens unendlich viele Abweichungen von
Beſchwerniſſen für den Forſtbetrieb entſtehen. Man kann daher hier keine all-
gemeine Grundregeln annehmen, und nur eine gründliche mit Erfahrung ver-
bundene Kenntniß des Ganzen wird für die einzelnen Fälle hier abermals zur
Anleitung dienen müſſen; wovon weiter am gehörigen Orte.
§. 203.
Eine besondere Klaſſe von Bergen machen die vulceaniſchen Berge aus,
welche aller Wahrſcheinlichkeit nach ehemals so, wie die noch jetzt feuerspeienden
Berge, gebrannt haben. Es verdienen solche beym Forſtbetrieb deswegen be-
ſonders angeführt zu werden, weil die Gegenden, welche dieſe Berge umgeben,
für den Holzwuchs und für die Vegetation überhaupt ſo ſehr fruchtbar zu seyn
pflegen, indem der Grund und Boden mit der, aus der vulcaniſchen Aſche ents
ſtandenen fruchtbaren Erde bedeckt iſte In den hieſigen Fürſtlichen Ländern
haben wir zwar dieſe Berge nicht, wohl aber in den angrenzenden Landgräslich
Heſſiſchen, wo ſie dem Naturkündiger ſo manche Gelegenheit zu lehrreichen
Unterſuchungen darbieten.
§. %204.
Ungeachtet die mehr nach Mittag gelegenen Gebirgsseiten überhaupt weit
fruchtbarer ſind, als jene, die mehr nach Mitternacht liegen:; ſo kann man ſol-
ches doch nicht für alle Fälle uneingeschränkt annehmen, denn obſchon auf den
Sonnenſeiten die Wärme die Vegetation im Ganzen mehr befördert : so entſte-
hen die Wirkungen des eigentlichen Erfrierens der Bäume doch daſselbſt mehr,
wie auf den nördlichen Seiten der Gebirge. Die Ursachen davon ſind
verſchieden; oft liegen dieſe darin, daß die Gewächſe, und besonders die
lettjährigen Loden derſelben, auf den Sommerſeiten zärtlicher und wäſſe-
rigter ſind, oft auch darin, daß diese dort in den lelzten warmen Herbſts
tagen ihren jährlichen Zuwachs nicht gehörig beendet, und die jungen Loden
gegen die früh eintretende Kälte nicht genug abgehärtet ſind, oder auch,
daß früh eingetretene warme Frühlingstage den Trieb der Bäume zu ges-
ſchwind befördern, und daß die im Frühling gewöhnlichen Spätfröſte das
Verfrieren dadurch verursachen. Das ſchädlichſte aber auf den Sonnens
ſeiten der Gebirge ſind die fruhen Sonnenblicke des Morgens nach kalten
Nacht-