Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
   
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er dieſes Buch lieſtz und fände er darin vollends alle Lateiniſchen und Griechi- 
ſchen Coleopteras, Lepidopteras, Hemipteras und wie die verſchiedenen 
Klaſſen von fliegenden und kriechenden Inſsecten, die man an den Eichen findet, 
heißen: ſo ließe er es gewiß ungelesen. Uebrigens iſt auch über die Krankheiten 
der Bäume überhaupt bereits oben mehreres vorgekommen. 
Solche Krankheiten der Eichen, die man bey einer vernünftigen Forſt- 
wirthſchaft durch Gegenmittel im Großen zu heilen im Stande iſt, giebt es 
äuſſerſt wenige: denn der Forſtmann kann nicht so, wie der Gärtner, ſeine 
Bäume bekünſteln, ſie gegen die Inſecten beſchüten, und dergleichen Pflege- 
mittel dabey anwenden. Die große Menge der Bäume und die Weitläuftig- 
keit der Forſten geſtattet den Gebrauch solcher Mittel nicht; und ſelbſt bey 
Pflanzungen und Baumſchulen ſind dieſelben deswegen ſchon ſehr eingeschränkt. 
Man ſollte es daher beynahe fur eine Satyre halten, wenn der Herr Hofrath 
Forſter in ſeiner Ueberſeßung der von Wilhelm Forsyth in England herausge- 
gebenen Schrift über ein neuerfundenes bewährtes Heilmittel der Schäden 
und Krankheiten der Bäume, Maynz und Leipzig 179 1., verſichern will, daß 
Hr. Forſyth für ſeine längſt bekannte Kuhmiſisalbe eine Prämie von 3000 Pfund 
Sterling verdienſtvoll bekommen haben soll; weil er damit große Löcher und 
Fäulniſſe an alten Eichen curiret habe!!! 
. 115689; 
Als Heilungsmittel, welche . Fällen forſtmäßig anzuwenden ſind, 
können folgende angeſehen werdev- 
Die zu dicht oder unter großen Bäumen unterdrückt ſtehenden jungen 
Eichen wachſen zu ſchwach und zu langſtämmig, verbutten und vergehen zulezt 
größtentheils; dieſen iſt oft durch ein geschicktes Ausplentern oder durch Wegs 
nehmen der großen Bäume noch zu helfen. 
Den durch Froſt oder Mäuſefraß und Verbeiſſen des Viehes ſtark be- 
ſchädigten und verbutteten jungen ohngefähr funfzehnjährigen Eichen wird durch 
Abſchneiden geholfen, und mancher beschädigte und deswegen niedrig und zu 
viel in die Aeſte wachsende junge dreyßig bis vierzigjährige Baum kann durch 
ein geſchicktes Ausſchneiteln mit Nutzen noch zu einem ſchönen Baume mit hohen 
Stamme gezogen werden. 
Bey den Baumſchulen und Eichenkämpen, auch bey kleinern Pflanzuns 
gen, an deren Erhaltung und Gedeihen oft vorzüglich gelegen iſt, laſſen ſich 
schon mehrere Mittel anwenden, als zum Beyſpiel die Vertilgung der se: 
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