Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
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§. 263. 
Von dem Grunde und Boden in ivelchem die Eichen 
vorzüglich gut wachſen. 
Sowohl die Erdenmiſchung des Grundes und Bodens, auf dem der 
Baum ſteht, als die Tiefe und die Lage deſſelben nach den Himmelsgegen- 
den, oder in Rückſicht auf Berge und Thäler, auf Dürre und Näſſe, auf 
mehrere und wenigere Sicherheit gegen Wind und Wetter, und andere der- 
gleichen Umſtände, wirken unter ſich verbunden verhältnißmäßig auf das 
ſtärkere oder geringere Wachſen und Gedeihen der verſchiedenen Baumarten. 
Aus richtigen Beobachtungen und Erfahrungen läßt ſich dieses für jede 
Baumart genauer beſtimmen, und nach dieſen weiß man, daß die Eichen 
einen aus Sand, Lehm und Damm- oder Pflanzenerde fruchtbar gemiſchs 
ten, ſo genannten Mittelboden, vorzüglich lieben, und darin auf dem fla- 
chen Lande, auf gemäßigten Anhöhen und in den Thälern der niedern Ge- 
birge, worin ſie gegen die kalten Zugwinde und Wetter einige Beſchüßung 
genießen, am beſten gedeihen, und die größte Höhe und Stärke erlangen. 
 Vorzügliche Beyſpiele hiervon findet man in den hieſgen Fürſtlichen Läns 
dern, in den flachen Landforſten bey Braunſchweig in den Aemtern Campen und 
Bahrdorf, auf den niedrigen Anhöhen und in den fruchtbaren Thälern des 
Weſerdiſtricts, beſonders in der Gegend des Amts Wickenſen, auch auf 
dem untern Abhange des Sollingsgebirges und in einigen wärmren Thälern 
der Unter- Harzgebirge. 
1§. 284. 
Obschon die Eichen auf den eigentlichen naſſen und moraſtigen Orten nicht, 
oder doch nur krüppelicht, fortkommen, ſo findet man doch in dergleichen Gegens 
den auf den geringen, in etwas trockenen Anhöhen alte Eichen von ganz an- 
ſehnlicher Stärke, wenn der Grund nur niche durch eine nachtheilige Miſchung 
von eiſenſchüſſigem Sande, und Ohreiſen, wie dieſes dort oft der Fall zu ſeyn 
pflegt, ihnen zuwider iſt. Dergleichen Eichen ſieht man auf den etwas erhab- 
nen und trocknen Orten in den Gegenden des Drömlings. Auch iſt den Eichen 
die Winternäſſe weniger nachtheilig, wie das im Sommer oder ſpät im Frühs 
jahr ſtehenbleibende Waſſer , und kann daher manchem naſſen Eichenorte mit 
Ableitung des Waſſers ſehr geholfen werden. 
§. 265. 
  
     
    
    
      
      
       
  
    
    
   
  
  
	        
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