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§. 265.
Der kalkſieinartige Grund und Boden.iſt den Eichen nicht vortheilhaft; man
findet daher auf dem Elm, auf der Aſſe, und auf dergleichen Kalkgebirgen, wo
die vortrefflichſten Büchen wachſen, nur elende Eichen ſtehen; sehr gut aber
wachſen ſie in den Thälern und an den untern Abhängen solcher Gebirge, wo
der Grund auf die erforderliche Tiefe aus sehr verwittertem Mergel mit Lehm-
und Pflanzenerde gemiſcht iſt, wie zum Beyſpiel auf dem Elze, auf den tiefern
Orten am Hilſe, und auf den Vorgebirgen des Harzes.
§. 266.
Ob man nun aber gleich den eigentlich ſo genannten Mittelboden, der aus
oben bemerkter Miſchung beſteht, als den fruchtbarſten und zuträglichſten für
die Eichen annehmen kann: ſo findet man doch in den Sandgegenden, wo der
Sand bey weitem den größeſten Theil der Erdmiſchung ausmacht und diese nur
einen geringen Antheil von Lehm- und Pflanzenerde enthält, wenn solcher Sand
nur niche zu grobkieſicht und eiſenſchüſſig iſt, ganz vortreffliche Eichen.
Auffallende Beyſpiele hiervon ſieht man im Münſterſchen, in den fruchtba-
rern Gegenden von Holland, auch im Lüneburgiſchen, wo besonders um die eins
zeln gelegenen Bauerhöfe die ſchönſten und ſtärkſten Eichen ſtehen, die oft bey
einer Dicke von ſieben bis acht Fuß im Durchmeſſer noch auf den oberſten Aeſten
vollen Zuwachs zeigen, und jährige Loden treiben, die man sonst nur an jungen
Eichen zu ſehen gewohnt iſt ; die Eiche ſcheint daſelbſt ein ganz anderer Baum
zu seyn, und erreicht die volle Pracht und Schönheit, mit welcher ſie allen übri-
gen Europäiſchen Bäumen vorgeht.
§. 267.
Die oben gerühmten Forſten der Aemter Campen und Bahrdorf has
ben einen ſolchen fruchtbaren Eichenboden, welcher aber in den übrigen hieſt-
gen Sandgegenden für die Eichen nicht so glücklich gemischt iſt, wohin
man die Marienbergſchen , Marienthalſchen, Q.uerenhorſter und Neuhäuser
Forſten rechnen kann, in welchen zwar hin und wieder einige ſtarke Eichen
ſtehen, die aber größtentheils fehlerhaft ſind und Beweise genug an den
Tag legen, wie ſehr ſie ſich in ihrer Jugend durchgequält haben, und wie
ſchwer es ihnen geworden iſt, ein ſo hohes Alter zu erreichen.
§. 268.
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