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beſianden gewesen; wodurch die Erziehung der jetzigen alten Eichen damals eben
ſo sehr erleichtert wurde, als jetzt eine jede auf dergleichen Blößen vorzunehmende
Eichencultur erſchweret wird.
In ſo weit nun, als die nachtheiligen Veränderungen, welche ſich seit der
Exiſtenz der auf den Orten ſtehenden Eichen für den Grund und Boden ereignet
haben, ſich zum Vortheil der vorzunehmenden Culturen wieder heben lassen, und
solche durch die dazu nöthigen Nebenumſtände begünſtigt werden, hat alſo obiger
Sag seine Richtigkeit.
§. - 271.
Eine gleiche Bewandniß hat es mit der Behauptung, daß, wo niemals
Eichen geſtanden wären, man auch keine ziehen müßte.
Sehr viele glückliche Veränderungen in Rückſicht auf Grund und Boden,
auf vortheilhaftere Nebenumſtände, auf größeres Bedürfniß, und dergleichen,
können dieſe Behauptung unrichtig machen, so wie ſie hingegen in vielen Fällen
sehr gegründet seyn kann. Es kann also dieſe nur zu oft angeführte Behaups-
tung an ſich ſelbſt nicht. gelten, und nur die näher untersuchten und richtig be-
fundenen Gründe, ob es rathſam ſey, auf einem solchen Orte Eichen zu cultivis
ren oder nicht, kann diesen oft gemisbrauchten Ferſilehrſatz berichtigen.
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Von einigen RCH großen Eichen.
Wenn die Eichen auf einem für ſie fruchtbaren Boden und unter fortdaus
ernden günſtigen Uikiſtänden aufwachsen : so fönnen ſie eine, vor andern Baum-
arten ſich ſehr auszeichende Größe, erhalten, und vier bis funf, vielleicht mehrere
hundert Jahre grunen. Sehr wenige hingegen erreichen eine ſolche Größe, und
die mehrſten ſtarken Eichen bringen oft die längſte Zeit ihres vegetirenden Le-
bens mit einem geringen Zuwachs auf der äußern Seite zu, während, daß Ne
an wesentlicher Stärke durch Kernfäulniß verlieren, diese pflegen daher auch,
weil der sämmtliche Nahrungssaft, welcher bey gesunden Bäumen durch die
Holzröhren des ganzen Stamms geht, in den hohlen Eichen nur durch den ges
ſunden Theil zugeführt werden muß, ſtark in der Dicke zuzuwachſen. Woher
die Vermuthung, daß man ungewöhnlich dicke Eichen hohl zu ſeyn glaubt, nur
zu oft beſiätigt wird.
Beys