Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
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§.. 303. 
Nach dieſem Grundsaße alſo würden solche Eichen , welche zu ſehr 
langen ſtammreinen Bäumen wachſen sollen, und zu Balken oder zu ders. 
gleichen Sorten von Nußthholz beſtimmt ſind, näher beyſammen gepflanzt 
werden müſſen, als die, aus denen man kürzere, dickere Stämme ziehen 
will. Dergleichen eigentlich zu enge Pflanzungen findet man auf einigen 
Orten im Hilsoberforſtreviere, und in der Dehrenthaler Forſt am Sollinge, 
aus den Zeiten des sel. Oberjägermeiſters von Langen, besonders in der 
Elſchen Grund, in welcher die Eichen auf acht Fuß voneinander in Linien . 
ſtehen und bey einer Stammſtärke von einem Fuß eine Stammhödhe von 
funfzig bis ſechszig Fuß erreicht haben, so, daß solche einander unterdrüt- 
ken würden, wenn nicht ein Theil, wie es nächſtens geſchehen wird, her- 
ausgehauen würde. 
§. 304. 
Die Entfernung, welche für alle Eichenpflanzungen, aus welchen 
Bäume und kein Stangenholz gezogen werden ſoll ; am beſten paßt, iſt 
vierzehn bis ſsechszehn Fuß. JIn dieser Weite können ſte , wenn ſte ſich 
nach den erſten zwanzig Jahren mit den Aeſten erreichen, einander bis zur 
größten Höhe hinauftreiben; ſte erhalten dabey zugleich eine hinreichende 
Stärke, und eine gehörige Beaſtung der Krone, die ihnen alsdann nöchig 
iſt, wenn, nachdem aus einer ſolchen Pflanzung die Hälfte Stämme ge- 
ringerer Eichen weggehauen worden, aus den übrigen Bäume der größe- 
ſten Stärke wachſen sollen. Bey einer ſolchen Pflanzung . auf fruchtbarem 
Boden mit guten Stämmen müſſen denn auch demnächſt alle Künſteleyen 
von ſelbſt wegfallen, die man bey ſolchen anzuwenden gezwungen wird, in 
welchen die Stämme vierzig und mehrere Fuß voneinander entfernt ges 
pflanzt ſind. Hierunter gehört vorzüglich das Abnehmen der untern Aeſte, 
das ſogenannte Aufſchneiteln der Bäume, welches unten vorkommen wird. 
§. .  308- 
Da nun aber die Eichenpflanzungen auf Huten und Triften vorzügs 
lich Statt finden: ſo kommen dabey verſchiedene Umſtände vor, welche das 
Nahepflanzen der Bäume verhindern, besonders auf ſolchen Orten, auf 
welchen mehrere Intereſſenten mit der Hut und Weide berechtigt ſind, und 
auf welchen ſeit langen Jahren nur wenige oder gar keine Bäume geſtan- 
den ſind. Dieſe Hutintereſſenten pflegen ſich gewöhnlich über das Nahepflan- 
zen der Eichen, weil dann unter ihnen nur ſehr wenig, und wenn ſtie erſt 
eine 
  
    
    
     
     
    
     
     
     
   
    
  
  
	        
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