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ihren Verwüſtungen ſehr ausgesetzt. Auch auf großen verangerten Blößen,
wo das Vieh täglich weidet, und die Mäuſeneſter zu zertreten und zu zer-
ſitören pflegt, iſt es bedenklich, einen Eichelkamp anzulegen, weil alsdann ſich
die mehrſten Mäuſe, der Sicherheit wegen, in den befriedigten Eichelkamp
ziehen, und dann im Winter die jungen Loden an Stämmen und Wurzeln
verderben; wie es zum Beyſpiel in den Eichelkämpen in der Haller Forſt
auf dem Ortfelde und bey mehrern dergleichen der Fall iſt.
§. z3r13.
Weil die zu erziehenden Pflanzheiſter für die künftige Bepflanzung ,
in Rückſicht auf den dazu beſtimmten Platz die erforderlichen Eigenſchaften
haben müſſen: so muß ſolches auch bey der Auswahl des Orts zum Ei-
chellampe erwogen werden; man ſucht daher in dieſem ſo wohl im Betreſf
des Grundes und Bodens,. als auch der kältern und wärmern Lage deſs
selben mit der daraus zu bepflanzenden Blöße einige Gleichheit zu finden,
um den Pflänzlingen hierin ihre künftige Beſtimmung zu erleichtern.
ÿ. - 3144.
Die Eichelkämpe müſſen bey ihrer erſten Anlage nicht zu groß ges
nommen werden: Auf einem Platze von einem halben Morgen können ſehr
viele Pflänzlinge wachſen, und man kann ſolchen in den folgenden Jahren,
wenn es die Nothdurft erfordert, nach und nach sehr bequem vergrößern,
und an der einen Seite mit der Befriedigung weiter rücken, wodurch die
erforderliche Aufſicht und Wartung ſehr erleichtert, und der Vortheil ge-
wonnen wird, daß die Pflänzlinge nicht auf einmal, ſondern erſt nach und
nach die nöthige Stätke erhalten; es iſt daher auch ſehr nützlich, auf einer
beträchtlichen Blöße ſtatt eines großen, mehrere kleine Eichelkämpe anzules
gen, weil bey der künftigen Pflanzung die Heiſter näher an den Orten ihs
rer Beſtimmung ſind, alſo durch weites Tranſportiren nicht ſo ſehr beſchä-
digt, und geſchwinder wieder eingepflanzt werden können. Auch läuft man
mit mehrern kleinen, von einander entfernt gelegenen Eichelkämpen weniger
Gefahr, ſeinen Vorrath an Pflanzheiſtern durch manches Schicksal, Mauſe-
fraß, C! und dergleichen, zu verlieren, als bey einem einzigen gröſs
sern Eichelkampe. i
§. 315.