Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

     
     
    
      
   
    
     
     
    
   
   
2.10 
die Abſchnittswunden beſſer überwachsen, als nachher, wenn der Umlauf ihres 
... |M Safts durchs Aufroden geschwächt iſt, und man ihnen auch ſchon voraus eine 
M. beſſere Form zum freyſtehenden Heiſter geben kann. 
§. 329. 
Wenn die vor einigen Jahren in den Forſten gepflanzten Heiſter zu ihrem 
Nachtheil einige schädliche Nebenäſte getrieben haben, und dadurch ihren 
Hauptſchuß schwächen : ſo können ihnen solche im Frühjahr genommen werden, 
wobey obige Erinnerungen ebenfalls Statt finden müſſen. Bey Pflanzungen, 
welche eine Ruthe weit von einander ſtehen, iſt dieſes Beschneiden unnöthig, 
weii ſie ſich in der Folge ſelbſt von ihren untern Aeſten reinigen, und einander 
auftreiben: bey ſolchen aber, von drey und mehrern Ruthen weit, wie man oft 
auf Huten zu pflanzen gezwungen iſt, würde mancher ſchsöne Heiſter nur einen 
ſehr niedrigen Stamm behalten, wenn ihm nicht durch das Abnehmen der un- 
tern Zweige geholfen würde. Elin gleiches kann auch bey ſolchen Eichen ges 
ſchehen, welche einzeln in den Gehägen, oder auf lichten Forſtorten ſtehen. 
Das Abnehmen der Zweige ſelbſt muß nahe am Stamm mit einem ſcharfen 
Meſſer oder Barte geſchehen, so, daß die Wunde mit der Borke des Stamms 
gerade iſt, wobey der Hieb von unten auf geführet werden muß, damit der fals 
lende Aſt mit ſeiner Schwere die untere Borke nicht loßreiße, welches geſche- 
hen würde, wenn man ihn von oben herunter hauen oder ſchneiden wollte. 
  
§. 330. 
Da das Abnehmen eines Zweiges eine Verwundung am Stamme verurs 
ſacht, welche ohne Nachtheil deſſelben nur alsdann zuheilet und mit den künfti- 
gen Jahrsringen überzogen wird, wenn ſtie nicht zu groß iſt, und der Stamm 
in gutem Wachsthum ſteht: ſo folgt hieraus, daß man beym Schnetteln der 
ſtärkern Eichen, bey welchen es überhaupt nur als eine Nothhülfe angeſehen 
werden muß, nur die kleinern Aeſte von höchſtens drey Zoll dick, nicht aber 
solche ſtarke abhauen darf, welche, wenn ſie auch mit Borke ganz überwachſen | 
mögten, wie das bey den Eichen ſehr leicht geſchieht, doch zur künftigen Stamm- 
fäulniß die nächſte Gelegenheit geben würden ; wovon man ſich beym Verarbeis 
| ten und Durchſchneiden alter Eichen ſehr leicht überzeugen kann. 
MI Die Ursache der Fäulniß eines abgenommenen Aſtes liegt in der Con- 
.. JI ſtruction des Holzes ſelbſt, indem das Gewebe der größeſten. Saftröhren eines 
Aſtes von dem des Stamms größtentheils abgeſondert iſt und mit dieſem nur 
durch die feinern Fasern in Verbindung ſteht, durch welche es aber nur in den 
ents 
  
“Cr”. 
  
	        
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