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Die Benußzung der Eiche und die nach diefer einzurichtenden Erziehungss
arten kann man ihrer Verſchiedenheit nach eintheilen ;
1) In die Erziehung der Eichen zu großem Bau- und Schiffhelze.
2) Zu Nutztholze der geringern Größe als zum Beyſpiel, fur Stellmacher,
zu Balken, Röhren, und dergleichen.
3) Zu Kohlens und Feuerholze.
§. 335.
Zur erſten Claſſe gehören alle Eichen, welche wir in der Abſicht, daß dar-
aus große Bäume werden ſollen, entweder ohne Beyhülfe in den Waldungen
aufwachſen laſſen, oder auch darin ſäen und pflanzen, wovon bereits die Erzies
Hungsart abgehandelt iſt, und noch verſchiedenes in den §§. von der Benutzung
der Eichen berührt werden wird.
Zur zweyten Claſſe gehört ein großer Theil der zu jener erſtern gerechneten
Eichen, nämlich die, welche die abſichtliche Stärke nicht erreichen, weil es ihnen
entweder an dem dazu erforderlichen Zuwachſe gebricht, weil. ste Beschädigungen
erlitten haben, oder weil ſie auch aus mehrern Urſachen in ihren jungern Jahren
abgehauen werden.
Auch giebt es mehrere Arten von Eichen der geringern Größe, auf welche
bereits bey der erſten Anlage derſelben gerechnet werden kann, daß ſie nur diese,
und keine großere Stärke erreichen ſollen; als solche, welche auf einem flachen,
fruchtbaren Grunde ſtehen, nur in ihrer Jugend stark wachsen, und daher einen
hohen ſchlanken Stamm treiben, in der Folge aber, wenn ihre Wurzeln den
tiefern harten unfruchtbaren Boden erreichen, gewöhnlich nicht mehr ſtark zu-
wachſen, und in der bis dahin erreichten Stärke ſtehen bleiben; dergleichen
Bäume ſchicken ſich ſehr gut zu Stell- und Rademacherholze, zu Balken, und,
wenn ſie eine größere Länge erreichen, zu Windmühlenflügeln und dergleichenz
Hierhin gehören die geringern Holzsorten. In ſolchen Gegenden, wo ſie vors
züglich benutzt, und oft mit mehrerm Vortheil angebracht werden können, als
die ſtarken Bäume, muß daher mehr auf jene, als auf dieſe, Rückſicht genom-
men werden.
; 6.
Die Cultur dieser zweyten p ß: größtentheils mit der Erziehungsart
der erſten gleich, und nur darin verſchieden, daß man ſolche Bäume , welche
eine mehr als gewöhnliche Höhe bey einer geringen Stammdicke erreichen ſollen,
/ in