Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

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in einem holzdichten Standorte aufwachsen läßt; wenn ſie alſo in natürlichen, 
oder auch mit der Hand beſäeten Gehägen ſtehen: so müſsen diese nicht ſo ſtark 
und licht geplentert oder durchgehauen werden , als es für die erſte Claſſe ges- 
j ſchehen müßte. 
Die Pflanzungen derselben müſſen enger seyn; man ſäet und pflanze 
ſîie deswegen auch wohl zwiſchen andere ſtarkwachſende Holzarten , als zwis 
ſchen Tannen, Lerchen, in die Rothbüchen- und vermiſchten Oerter, welche 
als vierzigjähriges Schlagholz betrieben werden , zwiſchen welchen die Eichen 
einen sehr langen aber auch an ſich ſchwachen Stamm treiben, oben eine 
geringe Beaſtung haben und deswegen die Stärke der erſten Claſſe nicht er- 
reichen, auch wenn die um . sie ſtehenden Bäume abgehauen ſind, gewöhnlich 
an Zuwachs verlieren und oft durch den Wind niedergeworfen werden; sols 
che Bäume ſind in einigen ältern Pflanzungen in den beyden Weſerdiſtrikten 
aus den Zeiten des Oberjägermeiſters von Langen und in mehrern Forſten in 
den Büchen-Baumholzörtern zu sehen. Die geringſten Sorten dieser zweiten 
Claſſe ſind die, welche zu großen Büddenreifen, zu Leiterbäumen, Deichſeln, 
und dergleichen gebraucht werden, welche zum Theil in dicht bestandenen Ei- 
chenörtern, als von andern unterdrückt, vorfallen; zum Theil aber auch ſehr 
vortheilhaft vom Stammausſchlage zwischen den Feuers und Kohlenholze er- 
zogen werden können. 
§. 337. 
Einige Forſtgelehrte rathen zwar als ein Mittel, um verſchiedene Ars 
ken von Krummholze zu Schiffen und dergleichen zu erziehen, daß man das 
zu die Stämme in ihrer Jugend durch Anbinden an die neben ihnen ſte» 
henden Bäume, oder durch sonstige Beyhülfen gewöhnen solle; In der 
praktiſchen Ausübung aber kann dieses nur höchſtens bey der geringſten 
Claſſe von solchen Holzarten Statt finden, welche etwa die Stellmacher zu 
ihren Arbeiten gebrauchen, und ich ſehe nicht wohl die Möglichkeit ein, wie 
man zum Beyſpiel bey einer jungen Eiche nüßtzliche Vorkehrungen machen 
könnte, um daraus Krummholz zu den größern Schiffen zu erziehen, indem 
der Baum, dem man in seiner Jugend auch eine paßliche Krumme dazu ge- 
geben hätte, solche längſtens verwachsen, und ſich gegen die Zeit wieder ins 
Gerade gesetzt haben wird, da er zu ſeiner Beſtimmung die erforderliche 
Stärke haben würde. Das Einzige auf welches hierbey mit vielem Vortheil 
Rückſicht genommen werden kann, beſteht darin, daß man beym Auslichten 
der ſtärkern Baumorte, keym Abhauen der Bäume zu andern Bedürfniſſen 
und 
      
     
  
    
   
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
    
   
      
 
	        
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