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eichen Waasholz findet man in einigen Privatforſten, auch mit anderm vers
miſcht, oder ohne dieſes, nur auf Plätzen von ganz unbedeutender Größe. Hin
und wieder ſtehen auch auf solchen Orten, auf welchen man der Hut und Weide wes
gen die sogenannten Kopfhaynen zu ziehen pflegt, geköpfte Eichen; zu diesen
sämmtlichen Arten von Brenn- und Kohlenholzwirthſchaft hat die Eiche. in
mehrerm Betracht ſehr große Vorzüge vor vielen andern Holzarten, ſowohl
in Betreff ihrer guten Feuerung und ihrer nicht ganz ſchlechten Kohle , als
beſonders wegen ihres guten, der Fäulung ſehr widerſtehenden und sehr gut
wieder ausſchlagenden Wurzelſtamms oder Friedels. Dabey treibt die Eiche
sehr gute ſtarke Stammloden, und man hat den großen Vortheil, daß es
dabey nicht so ganz genau, wie bey der Rothbüche oder Birke, darauf an-
kommt, ob sie als Schlagholz ein Paar Jahre später gehauen werden ſollen,
weil das Holz ſelbſt ſich alsdann weniger zum Schaden ſteht, wie es bey
der Birke der Fall zu seyn pflegt, und weil der Stamm ſicherer, als der
von der Rothbüche und von andern Holzarten, wieder ausſchläge,
§. 340.
Außer diesem kann man von der Eiche, als Schlagholz betrieben , ei-
nen ſehr großen und täglich zunehmenden Nußzen gewinnen, durch die zum
Gerben nöthige Borke, wovon nachher weiter.
In einigen benachbarten Ländern hat man dieſe, aus einer Eichens
ſchlagholzwirthschaft zu erwartenden Vorcheile ſeit einigen Jahren mehr eins
gesehen, und in den Königl. Preußiſchen Ländern ſind über die allgemeine
Einführung derselben einige besondere Befehle ergangen, deren Befolgung
gewiß von großem Nutzen ſeyn wird.
§. : 34x;
Die Anlage zu einem eichen Stangenholze geſchieht auf die nämliche
Art, wie bey. der Erziehung der Eichen überhaupt in Gehägen und Zuſchlä-
gen, durch die natürliche und künſiliche Beſsaamung , wobey denn die dazu
erfoderlichen Handgriffe und Culturmittel nach der Verſchiedenheit des Grun-
des und Bodens und nach den dabey vorfallenden nachtheiligen und günſtis
gen Umſtänden ebenfalls Statt finden. Dahin . gehört auch das Bepflanzen
solcher Stellen, welche durch die Beſaamung nicht den gehörigen Holzbeſtand
erhalten haben, wozu denn in dem Falle diejenigen Pflänzlinge gut genug
ſind, welche ihres krummen und ſchlechten Stamms wegen zu den übrigen
Pflan-