Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
    
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§. 3z62. 
Von der Maſt. 
Unter der Maft wird im eigentlichen Sinne die Benutzung der Eicheln 
für das Vieh verſtanden. Daher heißt ein Jahr, in welchem die Eichen 
Früchte tragen, ein Maſtjahr, und nach der Menge und Güte der Früchte, 
welche die Bäume nach Verhältniß ihrer Größe tragen können, entweder ein 
volles, ein halbes, ein Viertel. Maſtjahr u. ſ. w. 
Auch ein Baum in dem Verſtande ein voller, ſtarker, oder auch nur ein 
geringer Maſibaum. 
Die Maſt von den Sommereichen wird der von den Wintereichen vorge- 
jogen; es pflegt solche, weil ſie früher fällt, auch nicht so leicht von den frühen 
Herbſtfröſten zu leiden, als die von den Wintereichen, welche in den Gebirgen 
oft ſchon auf den Bäumen verfriert. : 
§. 363. 
Die Menge der in einem Maſtjahre gewachsenen und zur gehörigen Reife 
und Vollkommenheit gekommenen Früchte beſtimmt die Benußtzungsart der 
Maſt selbſt, nach welcher dieſelbe entweder als Besaamung für die Forſt, als 
Unterhalt und Aeſung für das Wildprett anzusehen iſt, oder mit zahmen Schwei- 
nen berrieben wird; in welchem lezten Falle es denn wieder darauf ankömmet, 
ob die Maſt nur zur Fütterung der das Jahr nicht zum Schlachten beſtimmten 
ſogenannten Faſelſchweine hinreicht, und daher Faselmaſt heißt, oder ob ſo 
viel gewachsen iſt, daß damit eine gewiſſe Anzahl Schweine gemäſtet und fect- 
gemacht werden kann ; woher ſie dann Fettmaſt genannt wird. 
§. 364. 
Das Mittel, wodurch man zu beſtimmen ſucht, ob, und wieviel Maſt 
in dem Jahre gewachſen, ob dieſe von der gehörigen Güte sey, und wie ſolche 
am beſten benußt werden könne, heißt das Taxiren oder die Schätzung der 
Maſt. 
k Heil die Maſt von ihrem erſten Hoffnungszeichen an, den ſchon das 
Jahr vorher ſich zeigenden reifen Fruchtknoſpen, und der im Frühjahr darauf 
erſcheinenden männlichen und weiblichen Blüthen, bis zu ihrer baldigen Reife 
ſo vielen widrigen Zufällen vom Froſt, Dürre, Mehlthau und JInſecten- Be- 
ſchädigungen verſchiedener Art, für welche der gemeine Maykäfer (Scarabeus 
Melolonta) als einer der gefährlichſten Feinde angeſehen werden kann, unter- 
: : wors 
  
     
      
    
   
     
   
   
     
      
  
  
  
	        
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