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der Haſelſtrauch oft eine Höhe von zehn Fuß Stammlänge erreichen kann, und
dagegen ſelbſt die Eiche ſich oft unter das Strauchholz verkriecht. Allein dies
wird den Forſtverſtändigen doch nicht irre leiten, weil er bei genauerer Unters
ſuchung und Beurtheilung der Holzarten in ihrem gewöhnlichen, natürlichen,
ungezwungenen Zuſtande leicht finden wird, in welche Claſſe ſie eigentlich gehören.
§. . 10.
3) Die Erdholzſträuche
erreichen nur eine ſehr geringe Höhe , die bei einigen wenige Zolle beträgt ; ſîe
pflegen ihren Wachsthum mit dem Fruchtbringen zu endigen.
Die rankenden Sträuche
können ſich ohne Unterſtützung nicht heben, und kriechen, wenn ſie an keinen
andern Gegenſtand ſich anhängen können, auf der Erde fort. Ihre Ranken
ſind holzartig und dauern, ſo wie die Stämmchen oder vielmehr Stiele der Erds
holzſträuche, einige Jahre, weswegen beide Arten, um ſîe clasſſificiren zu köns
nen, zu den Holzarten gerechnet werden. Uebrigens iſt ihr Forſtgebrauch faſt
ganz ohne Nutzen, und beide Arten werden daher gewöhnlich als ſchädliches Un-
kraut angeſehen, und nur dann benußzt, wenn ſie als solches in seltenen Fällen,
zum Beiſpiel als Beſchülzung zur Erziehung der größeren Holzarten, Dienſte
leiſten können.
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Das Nadel- und Tangelholz . nur eingetheilt:
1) In Baumholz, welches hundert und mehrere Fuß Höhe zu erreichen
fähig iſt q und
2) In Strauchholz, welches nur zu einer geringen Höhe zu wachſen pflegt.
§. .12.
In obige Abtheilungen laſsen ſich nun alle einheimiſche Holzarten sowohl,
als die, welche uns von ausländiſchen bis jetzt bekannt ſind, wenigſtens mit so
vieler Gewißheit claſſificiren, daß ein Forſtverſtändiger leicht eine jede Holzart
darin finden, und ſich dadurch diejenigen Vortheile verſchaffen kann, die man
von dergleichen Eintheilungen zu erwarten hat.
§. 13.