Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

  
        
    
   
   
   
    
   
    
      
    
       
Forſteigenthümer zwar einerley seyn, ob daraus viel oder wenig Stabholz ers 
folgen möchte; es pflegen aber dabey, weil dieſe Bedingung gewöhnlich vor der 
eigentlichen Auszeichnung und Anweisung der Eichen ſelbſt feſtgeſetzt wird, bey der 
hernach erfolgten Auswahl der Bäume zwiſchen dem Käufer und Verkäufer 
unendliche Zänkereyen und Nachforderungen vorzufallen, welche das Geſchäft, 
besonders in Fürſtlichen großen Waldungen höchſt unangenehm und weitläuftig 
machen. Auch pflegt der Holzhändler in dieſem Falle das Holz so theuer nicht 
zu bezahlen, weil er dabey zu ſehr auf den ungeriſsſen Ausfall der Bäume 
rechnet. 
§. 424. 
So leicht ein großer Stabholzhandel, bey dem in kurzer Zeit eine große 
Menge Holz geschlagen und dearbeitet werden muß, der Forſtwirthschaft nach- 
theilig ſeyn kann, so sehr vortheilhaft kann fur dieſelbe das Stabholzhauen wers 
den, welches dem jährlichen Betriebe angemessen und mit diesem nach den tokals 
und Zeitumſtänden verhältnißmäßig fortbetrieben wird, und ohngefähr, nach 
der hieſigen Forſtwirthſchaftsart folgendermaaßen geschehen kann. 
In den hieſigen Fürſtlichen Forſten, besonders in den beyden Oberforſt- 
revieren des Weſerdiſtricts, finden ſich zum Beyſpiel ſehr viele abgängige Eichen 
auf solchen Orten, wo man ſie entweder des umſtehenden guten Holzes oder 
der beſchwerlichen Abfuhr wegen faſt gar nicht nuten kann und ſie deswegen 
ihrer eigenen Vergänglichkeit überlaſſen muß. Auch kommen in den neu ans 
zulegenden Zuſchlägen und Gehägen besonders bey der büchen Baumholzs 
wirthſchaft oft sehr viele alte Eichen vor, welche, weil man doch billig Anſtand 
genommen hat, solche mit den weggenommenen büchen Saamenbäumen zu 
Brenn- oder Kohlholz mit wegzuhauen, zum größten Nachtheil des neben 
ihnen wachsenden Holzes bis zu ihrem eigenen Verderben ſtehen geblieben ſind, 
wie man solche in den Gegenden faſt in allen alten Büchenörtern oft ohne Laub 
und Aeſte zum Eckel ſtehen oder vom Winde umgeworfen ſieht, und wie ſie 
unsere Nachkommen einſt in den jehigen Zuſchlägen leider antreffen werden. 
Auch wird manche auf dem Stamme geſund ſcheinende Eiche zu beſtimm- 
ten Nutzholze gehauen, welche sich dazu nach dem Fällen entweder gar nicht oder 
nur zum Theil ſchickt, und deswegen oft ganz, oft größtentheils liegen bleibt, 
oder aus Noth nur zu Brennholz weggegeben werden kann. 
Solche Eichen können nun ſehr vortheilhaft ſo, wie sie jährlich in den 
Gehägen und Pflanzungen vorfallen, zu Stabholz benutzt werden, und man 
kann ſehr leicht die Einrichtung trefsen, daß einige. von den gewöhnlichen Nutzs 
holz
	        
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