Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

      
    
    
     
    
   
  
   
  
     
    
     
  
     
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§. 427. 
Wenn nun aber der Forſteigenthümer, welcher vielleicht in dent erſten 
Jahre nach einer Stabholzhauung in ſeinen gut beſtandenen Stangen- 
holzörtern die dem Anſcheine nach so ſehr verwüſteten Stabholzplätze ſuchte, 
besonders wenn die darauf übereinanderliegenden Aeſte und Zapfen der 
Eichen und manche schöne mit niedergeſchlagene Büche noch nicht aufge- 
räumt iſt, wobey denn wohl hin und wieder ganze unbrauchbare Eichen 
mit liegen geblieben ſind, ſich über die verſchwenderiſche verwüſtende Forſt- 
wirthſchaft ärgert: ſo mag ihm denn doch zum Troſte dienen, daß dieses 
alles nicht ſo übel iſt, als es im erſten Jahre zu seyn ſcheint, indem 
das unter und neben den alten Eichen unterdrückt geſtandene Holz ſehr 
ſtark und geſchwind zu wachsen pflegt, wenn es die gehörige Luft erhält, 
wodurch diese holzleeren Plätze bald wieder dicht werden. So ſteht man 
jelzt die mehrſien Stellen, auf welchen vor funfzehn Jahren im Hils und 
in einem Theile des Harzreviers das Stabholz gehauen iſt, und welche 
damals ſo ſehr verwüſtet ausſahen, wieder dicht mit jungem Holze beſtan- 
den, ſ0 daß man ſie kaum dafür erkennen würde, wenn nicht die darauf 
liegenden Stabhol;späne zum Beweiſe dienten. Ein gleiches wird man bey 
dem Abhauen der alten Saamenbüchen finden, welche zur Ungebühr in 
den jungen Büchenorten ſtehen geblieben und jelzt umgehauen ſind. Jns 
deſſen muß das Stabholzhauen in den mit Holz bestandenen Orten mit 
der gehörigen Vorſicht geſchehen und kommt es dabey ſehr auf die Art 
des Holzbeſtandes ſelbſt an, in wie weit von dieſem ſich das Ueberwachſen 
ſolcher bloßen Plätze erwarten laſſe oder nicht. 
§. 428. 
Von der Benutzung der Eichenborke zur Gerberey. 
Die Eichenborke iſt faſt allgemein und wenigſtens in Deucſchland als 
das beſte Gerbemittel für die gröbern Lederarten angenommen; auch hat 
man, aller Bemühungen und der darauf gesetzten Belohnungen ohngeachtet, 
bis jeßt noch kein andres ausgefunden, welches an innerer Güte der Eichens 
borke gleich wäre, und in erforderlicher Menge vortheilhafter angeſchaffe 
werden könnte. Auch die Borken der übrigen Holzarten kommen darin 
der von der Eiche bey weitem nicht bey, und die zum Gerben noch vor andern 
brauchbaren Nadelhol;zborken werden nur wie ſchlechtere Eichenborke zum 
HVorgerben der ſtärkſten Häute gebraucht, um die beſſere Eichenborke zu 
(Erſter Theil) . M m erſpas 
   
	        
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