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Es würde dieses Borkenbedürfniß gewiß mit dem größten Vortheil
für das Publikum noch mehr als dreymal so hoch ſeyn können, wenn die
Borke nur in größerer Menge und für geringere Preise angeſchafft werden
könnte: denn der Mangel und die Theurung von dieser ſoll nach Ausſage
der Gerber bie einzige Ursache ſeyn, warum die hieſigen Gerber nicht mit
den zur Meſſe kommenden fremden Gerbern gleiche Preiſe. halten können,
wenn ſie der hieſtgen Waare die erforderliche Güte geben wollen, besonders,
da auf den hieſigen Meſsſen der fremde Lederhandel einen der wichtigſten
Artikel ausmacht.
§. 432.
Die Seltenheit der Eichengerberborke entſteht hauptsächlich aus der
Art und Weiſe, ſie zu gewinnen; indem ſich die Eichen nur in der Saft-
zeit abſchälen laſſen, während welcher, wegen des eingeführten Forſthauss
halts und der damit verbundenen Umſtände, nur sehr wenige Eichen gehauen
werden, von welchen die Borke gebraucht werden kann. Auch paßt das
Borkenreißen eigentlich überhaupt nur für den kleinern Forſtbetrieb, und
für die Beſier der Privatholzungen, indem es sür die landesherrliche Forſts
adminiſtration in den mehrſten Fällen mit gar zu vielem Kleinigkeitsweſen
verbunden iſt.
Ein großer Theil der Gerberborke kömmt deswegen in den hieſtgen
Fürſtlichen Ländern nur aus den kleinen Gemeinheitsholzungen und vorzügs
lich aus dem benachbarten Hildesheimiſchen her, wo sie der Bauer von den
zu ſeinem eigenen Bedürfniß zu verbrauchenden Eichen, die er deswegen
auf den jährlichen Waaſenholzheyen, wo dieſe Eichen als Oberholz ſtehen,
im Laube hauet, abgeſchält, und getrocknet zu Markte bringt. Diese
Bauern aber, welche in der Zeit außerdem mit ihrem Ackerbau sehr beſchäfs
tigt sind, ſehen. dieſen Nebenverdienſt als ganz unbedeutend an; ſie kennen
daher ſelten den Werth ihrer Waare, um die ſie von dem klugern Lohger-
ber denn auch oft ſo ſehr chicanirt werden, daß der Bauer, welcher für
ſeine diesjährige Borke ohngefähr etwas mehr, als das Fuhrlohn, gewonnen,
und seine Nachbaren, denen er von dem geringen Nutzen erzählt hat, das
folgende Jahr ihre Eichen nicht wieder abborken, besonders wenn ſie von
dem geſchlagenen Holze einen Theil als Nutzholz zu verkaufen willens ſind,
weil die Eichen dabey ſehr an ihrem äußerlichen Anſehn verlieren, und weil
die Stell- und Rademacher, da das geborkte Holz ſehr aufreißt, nicht gern
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