Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

      
     
    
    
      
     
   
     
   
     
Die Stämme der Bäume ſind walzenförmig, und erscheinen die Abſchnitte 
derselben in Zirkelflächen. Doch iſt beides nicht im genaueſten Verſtande zu 
nehmen, weil man wohl wenige Bäume antreffen würde, deren Stämme volls 
kommen rund ſind. Bei einigen Holzarten ſind die Abſchnitte der jungen 
Stämme, und die der lettjährigen Loden zwar eckigt, aber dieſe Ecken verlieren 
ſich mit den Jahren; an dem Pfaffenmüßzenſtrauche (E vonimus) bleiben dieſe 
Ecken einige Jahre sichtbar, an andern kann man ſie nur noch in den jüngern 
Jahren an der Borke bemerken, wie an dem Maßholder (acer campeltre). 
§ q. 
Von “( V etzeti 
Der Stamm theilet ſich aber in mehrere Theile, welche Aeſte genannt wer- 
den, und dieſe wiederum in noch mehrere Theile ; die größeren, dickeren, behal- 
ten den Namen Aeſte, die jüngeren heißen eigentlich Zweige, und die leßztjähri- 
gen Triebe werden Loden genannt. 
Es beſtehen ſolche aus eben den Theilen, wie der Stamm, und ſie haben 
faſt alle Eigenſchaften mit demſelben gemein; bei vielen Holzarten, welche durch 
Sehlinge fortgepflanzet werden können, ſind ſie auch fähig , Wurzeln zu treis 
ben und einen Stamm zu bilden, wovon unten mehreres vorkommen wird. 
Der gewöhnlichen Ordnung gemäß, entſtehen die Zweige aus den Blät- 
kterknoſpen, die die mehrſte Triebkraft haben, oft aber auch aus den unſichtbaren 
Knoſpen oder Keimen im Holze, welche in wahre Knoſpen auszutreiben fähig 
ſind. Erſteres bemerkt man bei jungen noch mit Blattknoſpen besetzten Trieben 
und Zweigen, letzteres an älteren Zweigen und Aeſten, und vorzüglich alsdann, 
wenn durch Abnehmung der oberen Zweige, oder ſonſt durch einen Zufall, die 
Triebskraft derſelben gehemmet wird, in welchem Falle der Stamm und die un- 
teren Aeſte die Erzeugungskraft der einzelnen Theile, welche den Theilen des 
Baums überhaupt eigen iſt, ausüben. 
In den Zweigen, welche u > den Knoſpen der jungern Triebe 
entſtanden ſind, geht das mittlere Mark bis zu dem Mark des Zweiges oder 
Aſtes, woraus ſie entſproſſen ſind ; in den Zweigen aber , aus einer unſichtba- 
ren
	        
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