Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
    
   
    
   
    
    
   
    
  
    
    
    
       
§ I 
geringes Vertrocknen der nähern Theile verurſachen ſollte. So freſſen auch 
einige Raupenarten ganze Löcher in die Blätter, ohne daß solche davon trocken 
werden. Viele Arten von Gallenfliegen (Cynipes) legen in die Oberhaut der 
untern Rippen der Blätter ihre Eier ab, woraus oft große ſogenannte Gallen 
entſtehen, die an den Blättern auswachsen, ohne daß man auf der obern Seite 
derſelben kaum einen Flecken wahrnimmt. Das Wundervolleſte aber iſt die 
entſelzliche große Menge von Feuchtigkeit, die durch die Blätter täglich zu ges 
wiſſen Zeiten eingeſogen, und zu andern ausgedünſtet wird; worüber die lehr- 
reichen Bemerkungen,, welche Du Hamel du Monceau in seiner Naturgeſchichte 
der Bäume geſammelt hat, nachgeleſen zu werden verdienen. 
§. -.7t. 
Als eine besondere Erſcheinung, wie ſehr die Blätter den Bäumen ſchäd- 
lich ſeyn können, wenn vor dem Abfallen derselben im Herbſte ein ſtarker Schnee 
fällt, verdient der den 22ſten September 1793. in der Nacht, bey voller Wind- 
ſtille, gefallene Schnee angeführt zu werden, bey dem man den folgenden Mors 
gen in den Gärten die größeſten Bäume zerriſſen und gespalten sah. In den 
Forſten lagen unter den großen Eichen Fuder abgeriſſener ſtarker Aeſte; kein 
Baum war verſchont geblieben. Die jungen Stangenholzörter waren am 
mehrſten verwüſtet, und der größte Theil der Bäume in der Mitte abgebrochen, 
die Wege in den Forſten waren wie mit Verhacken gesperret, kurz der Schaden 
war äuſſerſt beträchtlich. Dabey hatte der Schnee auf den Blättern kaum 
einen Viertel Zoll dick gelegen, und nur die Menge der Blätter verursachte die 
große Laſt und den Druck, wodurch obige Verwüſtung erfolgen mußte. Die 
Eſpen waren ihrer hängenden Blätter wegen noch am beſten weggekommen. 
Am mehrſten hatten die z30 bis 40jährigen Eichen gelitten, die ſich nicht mehr 
biegen konnten und abbrechen mußten. 
§. %72. 
Von den Nebendingen an einigen Holzarten. 
Einige Bäume und Stauden haben auſſer ihren Blättern, Blumen und 
Früchten auch noch Dorn- Stacheln und Griffel und Haken, die man ſämmet- 
lich gewöhntich unter den Nebendingen verſteht. Auch bey diesen bemerkt man 
eine große Verſchiedenheit, Die Zweige der Rosen, der Acacia, des Kreuz- 
dorns, der Stachelbeere, ſind auf eine ſehr verſchiedene Weiſe mit Dornen 
beſelzete. Einige Aepfels und Pſtzctsrjsecs hahen nur am Ende der jungen 
S Zweis
	        
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