Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
  
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der einen Seite an einer Eiche noch dreyzehn bis funfzehn, und auf der andern 
Seite nur acht bis zehn Jahrringe im Splinte zähle. Mehrere oder größere 
Wurzeln oder Zweige, und eine daher größere Zuſtrömung von Saft auf der 
Seite, ſind davon wohl die zu vermuthende Ursache. ; 
§. go. 
Der Splint beſteht aus demſelbigen Röhrengewebe, wie das harte Holz, 
und fehlet ihm nur die gehörige Reife, um die feſte dauerhafte Eigenschaft des 
Holzes zu erlangen. Bey einigen Holzarten geſchieht es ſchon im zweyten und 
dritten Jahre, bey andern aber erſt in funfzehn und mehrern Jahren. 
Der Spilint unterſcheidet ſich von dem feſten und reifen Holze besonders 
durch eine weiſſe, hellere Farbe, und ſind darin die Luft- und Saſftröhren offes 
ner, auch iſt das zwischen diesen befindliche zellenartige markigte Wesen ſchwams- 
migter. Das Splintholz iſt daher der Fäulniß, dem Wurmfraß und der Ver- 
gänglichkeit viel mehr unterworfen, als das feſte Holz deſſelben Baums. 
§. -8§1. 
Von der Größe, Dichtigkeit, Härte, und von der mehr oder wenigern 
Verwebung der Holzröhren und der übrigen dazwiſchen liegenden Markzellen 
und Holzfasern, hängt die Schwere, Härte, Feinheit, Biegſamkeit, Dauer, 
Brauchbarkeit zur Feurung, oder ſonſtige Eigenschaft einer Holzart ab. Sind 
nun die verſchiedenen Röhren und Fasern in einer Holzart alle von gleicher Weis 
che oder Härte und Dichtigkeit, ſo iſt das Holz derselben von gleicher Härte und 
Feinheit, wie in den Weiden, Linden, Buchsbaum und Ebenholz: ſind aber 
unter den Röhren und unter dem übrigen Faſergewebe einige härter, als die 
übrigen, oder auch ſolche mit einer ungleichen Markmassſe, oder mit großen fes 
ſten Spiegel. und Strahlenwänden durchzogen, ſo iſt das Holz ebenfalls von 
ungleichem Kern, wie man es an den Tannen, Eichen, und an mehrern Holzs 
arten bemerkt. 
Zu mehrer Deutlichkeit iſt Tab. x. kig. 1. der Abſchnit eines Hollunder- 
und fig. 2. eines Haſelnußzweiges, und fig. 3. ein dergleichen von einem Eichen- 
zweige vergrößert abgebildet, worin man die verſchiednen Röhrenſtrahiwände 
und dergleichen im Holze und Mark ſehen kann. : 
Die genauere Kenntniß des He hc, und die eigentliche Beſtimmung, 
wie jeder einzelne Theil deſſelben zum Ganzen wirket, iſt uns, wie ſo sehr viele 
hiers 
     
   
   
    
   
   
   
    
     
    
    
   
     
	        
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