Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

     
   
    
    
    
    
    
    
  
    
   
    
   
    
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hierhin gehörige Dinge unbekannt, und nur einige davon mehr in die Sinne 
fallende Bemerkungen, geben zu verschiedenen, vielleicht richtigen oder unrichtigen, 
Vermuthungen und Hypotheſen Anlaß. Hieher gehört auch die ſo sehr auffal- 
lende Eigenſchaft des Holzes, die Holzfasern und das Röhrengewebe überhaupt 
entweder beym Austrocknen mit sehr vieler Kraft zuſammen zu ziehen oder beym 
Einſsaugen der Nässe oder Feuchtigkeit auszudehnen, wie man ſolches beym Zer- 
Platzen der ſtärkſten Stämme ſteht, die nach dem Abhauen ſchnell trocknen, und 
aufzureiſſen pflegen, weil das Innere des Stamms langsamer als das Aeuſſere 
austrocknet, und lezteres nicht hinlänglich nachgeben kann. Noch auffallender 
aber kann man dieses kraftvolle Ausdehnen an dem bekannten Mittel bemerken, 
was die Steinbrecher in gewiſſen Fällen benutzen, um große Sandſteine vonein- 
ander zu spalten, in welche ſie in eingehauene Löcher Keile von trocknem Holze 
ſchlagen, auf die ſie nachher Waſſer gießen, worauf nach einigen Stunden die 
aufgeſchwollenen Keile die Steine voneinander ſprengen. Mehrere dergleichen 
Bemerkungen wird man bey dem bald trocken und bald naß werdenden verar- 
beiteten Holze zu machen Gelegenheit haben, und ſich überzeugen, daß man 
nur zu oft manchem Handwerker unbillige Vorwürfe über das zur gelieferten 
Arbeit genommene feuchte Holz zu machen geneigt ſen. Denn da auch das 
trockenſte Holz bey jeder Gelegenheit viele Feuchtigkeit anzieht, ſo iſt das da- 
durch entſtehende Ausdehnen, Verwerfen und Aufberſten des Holzes nicht zu 
vermeiden. Hieraus läßt ſich auch erklären, warum gerade gewachſenes, rei- 
nes, ſchlachtiges Holz ſich weniger als aſtiges, maſerichtes Holz nach dem Ver- 
arbeiten verzieht; warum man zu ſolchen Sachen die beſtändig im Trocknen ſich 
befinden sollen, ganz trocknes, zu andern aber, z. B. zu Fenſterrahmen und 
dergleichen kein ganz trocknes Holz nehmen müſſe u. ſ. w. 
Von dem Saft der Bäume. 
Die sowohl in der Borke, als im feſten Holz befindliche unendliche Menge 
Röhren und ſonſtige Gefäße dienen dazu, um aus der Uuft und Erde die zur 
Nahrung und Vegetation der Bäume nöthige Feuchtigkeit anzuziehen, aus ſols 
chen den für jede Baum- und Pflanzenart verſchiedenen eigenen Saft in den 
dazu beſtimmten Werkzeugen abzuſondern und zuzubereiten, und die überflüſſt- 
gen Theile davon auszudünſten. 
Während der Jahrszeit, daß die Bäume und übrigen Pflanzen treiben 
und wachſen, iſt der Saft flüſſiger, und wird alsdann auch durch die Einſau- 
CErſter Theil) H gungs- 
  
  
  
  
  
  
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