Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
    
  
    
   
   
   
   
   
   
    
    
    
   
    
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die gröbern Theile deſſelben abgesondert, und die feinern zur Bildung des neuen 
Holzes, der Blüthen und des Saamens zubereitet werden, man kann dieses 
besonders in ſolchen Bäumen, welche ſtarkriechende Früchte tragen, am 
beſten wahrnehmen, in welchen der Saft in den erſten Anziehungsgefäßen 
nur einen graſigten, in den feinern Holzröhren ſchon einen etwas mehr be- 
stimmten, in den Knospen und Blüthen aber einen ſehr ſtarken, der reifen 
Frucht oft schon ähnlichen Geruch hat. 
Bey einer genauen Unterſuchung der verſchiedenen Röhren im Holze 
und in der Rinde wird man dieſe Verſchiedenheit des Safts darin finden, 
so wie auch zu den. verschiedenen Jahrszeiten derselbe ſich in Rückſicht der 
Menge, der mehrern oder wenigern Conſiſtenz und Stärke sehr verändert. 
Dieſe Saſtröhren unterscheiden ſich besonders von den übrigen durch ihre 
mehrere Write; ihrer ſind auch nur wenige vorhanden, und es ſcheinen 
mit denſelben die im Holze und in der Rinde häufig befundenen Safts 
bläschen genauer verbunden zu seyn. 
Dice Saftbläschen sind sowohl ihrer Geſtalt als Lage nach in den ver- 
schiedenen Holzarten sehr verſchieden, viele haben mehr eine runde, viele eine 
länglichte und eckichte Geſtalt; es ſind solche in den Wurzeln kleiner, auch ſels 
tener, in dem Stamm und in den Aeſten häufiger und ſchon mehr ſichtbar, in 
den Blättern und in den Frucht - und Befruchtungswerkzeugen aber am größes 
ſten und häufigſten, und von feinerem Gewebe. 
Die Eigenschaft des Safts iſt in den Holzarten auch in Rückſicht 
auf die Benutzung deſſelben sehr verſchieden. So ſiedet man Harz, Pech, 
Theer, Terpentin- und Kiendl aus den Nadelholzarten. Der Lohgerber 
gebraucht die eichene und tannene Borke zum Gerben des Leders, der Saft 
des Seidelbaſtes iſt äuſſerſt ſcharf und beiſsend, und wird in der Arzeney 
gebraucht u. ſ. w. 
.. d. 90. 
Vom Aufſteigen und Fallen des Safts und von den verſchiedenen 
dabey zu machenden Bemerkungen. 
In den Wintermonaten findet man in den Bäumen den wenigſten 
Saft; die im Holze befindlichen Saftröhren enthalten alsdann nur noch 
2 eine 
  
  
  
  
     
  
 
	        
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