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Da die Hol;knöpfe mit dem Holze des Zweiges an welchem ſie entſtanden
sind, und zwar mit dem Jahrsringe, welchen der Zweig in dem Jahre der Ents
ſtehung des Knopfs bildete, in Verbindung ſtehen, ſo bleibt auch der aus
dem Knopfe entſtandene Zweig in demſelben Puncte vereinigt; und nimmet die
Vereinigung der künftig darüber zuwachſenden Jahrsringe daſelbſt ihren Anfang,
ſo, daß man beym Durchſchneiden eines ſtarken Baums noch durch die Zuwachs-
ringe das Jahr beſtimmen kann, in welchem ein Aſt daran entſtanden iſt. Die
Fig. 4. Tab. 1. macht dieſes deutlicher, und ſiehet man, wie der Aſt a, welcher
an dem ſiärkern Aſte b. aus einem gewöhnlichen Holzknopfe in der Jugend deſs-
ſelben ausgewachsen iſt, mit ſeinen Jahrsringen bis in das Mark deſſelben rei-
chet, dahingegen der Nebenaſt c, der aus einem unſichtbaren Holzknopfe entſtan-
den iſt, nur den Jahrsring des Hauptſtamms berührt, bey dem die Entwickee.
lung dieſes Knopfes Statt gefunden hat.
.... 166.
Von den iss . der Bäume.
Aus den Fruchtknoſpen entfalten ſich mit auffallender Schnelligkeit im
Frühjahr die Blumen, und geben besonders einigen Baumareéen, ein, leider! .
nur zu wenige Tage dauerndes prachtvolles Anſehn; die Natur ſcheinet damit im
vollen Triumph aus ihrem Winterſchlafe zu erwachen, und die Erdbewohner da-
durch von neuem beleben und mit Muth und Arbeitstrieb beſeelen zu wollen.
Es würde für den hier gewählten Plan zu weitläuftig seyn, auch nur das
von den Blumen und den aus ihnen entſtehenden Früchten der Bäume zu wies
derholen, was man davon in den mehrſten guten botaniſchen Schriften findet ;
ſo viel ſoll bloß hier bemerkt werden, als zu der beſſern Erklärung und Verſtänds
lichkeit dieſes Werks nöchig seyn möchte, besonders, da dieſer Theil der Pflan-
zenkunde einen Forſtmann weniger intereſſirt, als den Botaniker, dem es zum
Regiſter ſeines Linneiſchen Syſtems diene. Es ſollen hier nur die Namen einis
ger Blumenarten und ihrer einzelnen Theile aufgeführt werden, um dadurch ſo
wohl künftig Wiederholungen zu vermeiden, als dieſe Auszüge mit den bekann-
ten botaniſchen Lehrgebäuden einförmiger einzuleiten, und um diejenigen meiner
Leſer mehr damit bekannt zu machen, welche ſch in dieſem Fache aus den gröſ-
ſern botaniſchen Werken ferner belehren wollen.
§. 107,