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Eſchen-, Weißdorn-, Haynbüchensaamen, welche ſelten im erſten Jahre nach der
Aussaat aufzugehen pflegen, besonders wenn dieſe Saamenarten eine Zeitlang
trocken gelegen haben.
Einige Holzarten tragen eine ungeheure Menge Saamen, wie z. B. die
Birke, andere hingegen tragen viel weniger, wie die Kaſtanien; einige ſind mit
feinhäutigen Flügeln verſehen, damit ſie nach dem Abfallen von dem Winde
aufgenommen und fortgebracht werden können, wie die Tannen, Lerchen, Ul-
men, Birken, Ahornsaamen ; dieſe Saamenarten heißen daher geflugelte Saa-
men. Viele Holzſaamenarten geben auſſer ihrer eigentlichen Beſtimmung noch.
eine große Nebenbenutzung, als Del, Obſt, die Eich- und Buchmaſt, und der-
gleichen.
§. n7%23. :
Der aus dem Saamen entſtandene Wurzelkeim geht bey den mehrſten
Holzarten gerade herunter, er treibt im erſten Jahre nur ſchwache und wenige
Nebenäſte, das Wachsen desselben iſt aber nicht unterbrochen, wie bey den Blatt-
keimen, an welchen es bey vielen Arten oft vier bis ſechs Wochen dauert, ehe
daran der zwiſchen den Cotyledonen befindliche Knopf weiter zu treiben anfängt,
und erſt im Spätjahre noch einen merklichen Schuß thut; vermuthlich iſt die Ur-
ſache hiervon, daß daran nicht ehender mehrere Ausdünſstungsorganen entſtehen
ſollen, bis die mehrgebildete Wurzel dazu den nöthigen Saftumlauf unterhalten
kann. Die erſte zarte Wurzel sowohl, wie der übrige Keim verlängert ſich nicht
allein an ihren äußern Enden, sondern auch in der ganzen Länge , ſo wie die
übrigen jungen Sproſſsen der Gewächſe, ſo lange ſie noch weich ſind ; ſolches
aber hört bey mehr erhaltener Erhärtung auf,, daher sieht man, daß die jungen
Saamenkeime im Schatten weit langſtieligter ſnd, und daſelbſt an allen jun-
gen Loden die Blätter entfernter ſilen, als wenn solche im Sonnenſchein ſtehen,
indem dort die Holztheile langſamer erhärten und ſich alſo der länge nach auszuen.
dehnen mehrere Zeit haben : Dahingegen ſind aber auch die im Schatten ſtes
henden Gewächſe viel wäſſerigter, und dem Verfrieren und Verfaulen mehr
unterworfen.
§. 124.
Schon bey den erſten Keimen des Saamens entdeckt man die Eigenſchaft
einer fur jeden Theil des Baums zu nehmenden beſtimmten Lage. Es zieht ſich
auch bey ganz verkehrter Lage des Saamenkorns, der Wurzelkeim herunter, und
die Feder oder der Blätterkeim in die Höhe, ſelbſt dann, wenn das Korn auſſer
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