Full text: ... welcher die Forst-Botanik, die Naturkunde der Bäume überhaupt und die Beschreibung der Eiche enthält (Erster Theil)

    
     
    
     
    
   
   
   
    
    
      
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nachtheiligen kalten Winter besonders von 1709 und 1740 sehr beſtimmt vors 
finden. In den wenigen Obſtbäumen, welche in den hieſtgen Gegenden von 
dem lezten kalten Winter noch übrig geblieben ſind, wird man ſolche Beſchädis 
gungssſlecke künftig noch sehr deutlich wahrnehmen, und mancher seitdem küms 
merlich grunender Baum, wird dadurch noch vertrocfnen müſſen. Auch die 
ſeit dieſem böſen Froſte in den Forſten des platten Landes ſo häufig vorfallenden 
Windfälle und Eißſchäden ſind eine Folge davon, und wird man an diesen die 
dadurch entſtandene Kernfäulniſſe und Stockungen bemerken können. 
. - 130. 
Selbſt die strengſte Kälte iſt den Bäumen und Gewächſen oft weniger 
ſchädlich, als die nach einem geringen Froſte folgenden Sonnenblicke, wie man 
dieſes vorzüglich in den Gärten bey den im Herbſte erfrornen Gartengewächsen 
wahrnehmen kann, welche die Gärtner nur durch ein langſames Aufthauen 
und mit einer Bedeckung gegen den Sonnenſchein gut erhalten N ; 
auf den Gebirgen in den ſchönen Winter- und Frühlingstagen oft bis Mittag 
liegende kalte und. feuchte Nebel, so sehr nachtheilig er übrigens der Vegetation 
iſt, erhält durch die Bedeckung gegen die tödtenden Sonnenblicke die Bäume 
wider den Froſt, und findet man daher oft auf den niedrigen Landgebirgen 
empfindlichere Gewächſe ſtehen, als in den wärmern Thälern und auf dem 
platten Lande; man pflegt daher auch in einigen Weinländern den auf den 
Weinbergen liegenden Nebel oft mit einem durch das Verbrennen von Ranken, 
und dergleichen bewirkten Rauche noch mehr zu verdicken, um die nach einem 
gefährlichen Froſte zu befürchtenden Sonnenblicke noch länger und beſſer abzu» 
halten. 
§. - x3zr. 
Verſchiedene Nebenumſtände können die Wirkung der Käkte den Gewächs 
fen noch empfindlicher und ſchädlicher machen; hierher gehören große Flüſſe, 
ſtehendes Waſſer, nahe liegende feuchte und ſumpfigte Oerter, große Flächen 
von friſchgegrabenem Erdreich u. ſ. w. Wenn der darühergehende Wind die 
davon ausdünſtenden Feuchtigkeiten aufnimmt und den Bäumen und Gewächs 
ſen zuführen kann: ſo leiden dieſe alsdann durch den Rauhreif mehr, und 
können auch zur Ertragung der Kälte nicht gehörig austroctnen. Man kann 
dieſes besonders bey den jungen Bäumen sehen, welche um große Teiche und 
Seen gepflanzet, und daher gewöhnlich ſehr mit Mooſſe uberzogen ſind. 
§. 132. 
  
  
  
  
  
  
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