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der und zum denkenden Menschen über ; der den Schöpfer aus allen, was er
ſieht,' und aus allen seinen Empfindungen unendlich zu bewundern fähig iſt.
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Vierter Abſchnit.
Von der künſtlihen Behandlung der Bäume.
§. 139.
Unter dieser verſteht man die Behandlungen der Bäume, durch welche
wir zu einer Abſicht das zu erreichen suchen, was wir ohne dieſe durch die Natur
allein entweder gar nicht oder nicht in der Art und Magaße erreicht haben wür-
den. So wie der Menſch zu seiner Bequemlichkeit, zum Nußtzen oder zur Be-
friedigung irgend einer Grille mehrere Dinge in der Natur bekünſtelt, und
sogar sein Vieh zum Reize seines Gaumens und ſeinesgleichen zum angenehmern
Kühel ſeiner Ohren verſtummelt: ſo ſchneidet, verpflanzt, pfropft, verbeſſert
und mißhandelt er auch ſeine Bäume, doch kann er dieſes alles nur bis zu einem
gewiſſen Grade treiben, nur mit gehöriger Vorſicht der Natur helfen, und
muß er dabey die Geſetze derſelben befolgen, wenn er ſeine Absicht erreichen will.
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Von der E ztitsitais pst Bäume durch Ableger
und Selutläinge.
Da sowohl der Stamm, als die Zweige und Wurzeln der Bäume die
Eigenſchaft haben, die ihnen abgegangenen Theile zu ersetzen, durch welche der
Stamm und die Zweige Wurzeln, und dieſe wieder Zweige zu treiben, und ſo
ihr vegetabiliſches Leben zu erhalten im Stande ſind (ſiehe §. 42.) , ſo benutzen
wir dieses Mittel zur Fortpflanzung ſehr vieler Holzarten, die wir entweder
nicht mit Gewißheit , dieſelbe Art zu erhalten, oder nur mit einigen Schwierig-
keiten aus dem Saamen zu erziehen im Stande ſind, wie z. B. es bey einigen
ausländiſchen Holzarten, beym Weinstock, und bey verſchiedenen Weiden- und
Pappelnarten der Fall iſt, welche wir viel geſchwinder durch Setzlinge, als
aus dem Saamen fortpflanzen können.
§. 141.