Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
      
    
   
   
  
    
  
    
   
  
    
  
    
   
      
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Ueberzeugung in einigen Fällen und auf sich dazu eignenden Forſtorten 
es sehr rathſam seyn kann, Laub- und Nadelholz absichtlich zusammen zu 
erziehen, und zwar vorzüglich Birken und Fichten, da die Eigenschaften 
dieser Holzarten das Zuſammenſtehen derselben sowohl, als die dadurch 
zu erreichenden forſtwirthschaftlichen Absichten wechselseitig begünſtigen. 
Die Birke nämlich wächſt in den erſten Jahren schnell auf, während die 
Fichte ihr sehr zurück bleibt; jene hat dabei eine sehr lichte Beaſtung 
und Beblätterung, so daß diese darunter nicht sonderlich zurückgehalten, 
und an ihren Haupttrieben, wie es sonſt vom zwiſchenſtehenden Laubholze 
beim Winde höchſt nachtheilig geschieht, nicht abgerieben wird. Jn sol- 
chem gemischten Stande kann nun die Birke oft ſchon nach 15 Jahren 
eine beträchtliche Vornußung an geringen Reitelholze geben, ohne daß 
selbe dem dann bleibenden Fichtenbeſtande eben bemerklich nachtheilig ge- 
wesen iſt, wie ich in dieſen Jahren auf einigen Orten der Harzburger 
und Goslarſchen Forſten, wo aus nicht sehr beträchtlichen Fichtenorten 
mehrere tauſend Malter und Wasen solcher Birken - Reitelholz erfolgt ſind, 
mich davon zu überzeugen Gelegenheit gehabt habe. Und da nun eine 
ſolche Nebennutzung und beträchtlicher Holzgewinn, bei dem jetzt fühlbar 
werdenden Holzabgange am Harze, bald zu erlangen iſt, und alſo um so 
willkommner seyn muß; so wurde denn dabei auch natürlich der Entſchluß 
gefaßt, auf einigen Forſtorten, die ſich in Hinsicht der Lage und des 
Bodens dazu eignen, worunter ich besonders nicht ganz unfruchtbare Thä- 
ler mit ziemlich steilen Abhängen rechne, solche Beſtände zu begünſtigen 
und selbſt durch künſtliche Besaamungen zu befördern, welches erſtere oft 
sehr leicht durch ein Paar ſstchen zu laſssende alte Birken, von den der 
Saamen weit umher fliegt, auf solchen Orten geschehen kann, die zu 
Fichtenbeſtänden bestimmt sind; letzteres aber, indem man auf solche Orte 
Birkensaamen mitsäen und ſie dann, wie es jetzt ohnedem geschieht, in 
Huhdeschonung setzen läßt. 
Solche Beſtände würden aber immer als künftig reine Fichtenbe- 
ſtände zu betrachten, und in Hinsicht auf solche zu befördern, alles damit 
vorzunehmen seyn, wohin die vielleicht nöthigen Nachbesserungen oben be- 
ſchriebenermaßen ebenfalls gehören, indem die Fichten dabei immer als 
die Hauptsache, die Birke aber nur als ein mitzunehmendes Nebending 
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