Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

      
    
   
   
   
   
   
    
   
    
   
   
  
    
    
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in den auf dem Boden liegenden Nadeln lange Zeit nachher gut erhalten 
gefunden, und können sie darin den ganzen Winter zubringen. In unab- 
geborkten gefälltem Holze, sowohl in Stämmen, als in Malterbänken, 
bleiben sie ganz geſund und wohl, wenn sie auch mit diesem eine Zeitlang 
im Waſſer oder Eise gelegen haben. So hat man es durch mehrere Er- 
fahrungen bestätigt gefunden, daß sich diese Käfer in dem geflößten und 
über 3 Wochen lang eingefroren gelegenen Floßholze gut erhalten haben, 
und nachher ungestört zu ihrer Zeit ausgeflogen sind. 
Wie leicht die Wärme dergleichen eingefroren gewesene Käfer wieder 
belebt, kann man an solchen Holzſtücken sehen, die den Winter über in 
eine warme Stube gebracht werden, aus welchen die Käfer sich bald 
durchfreſſen, und in der Stube umher fliegen, wo sie aber aus Mangel 
an Nahrung bald ſterben. ; 
In den warmen Frühlingstagen, im Jahre 1799, sahe ich auf den 
Orten, wo zuvor die Trockniß von 1798 aufgehauen war, eine entsetzliche 
Menge Käfer aus dem Moole kriechen, und ſich an einigen darauf stehen- 
gebliebenen geringen grünen Bäumen auf einen Fuß hoch von der Erde 
in so großer Menge einfreſſen, daß sie gleichſam wie ein ſchwarzer Ring 
übereinander saßen , bis ſie beim wärmeren Wetter mit mehreren Kräften 
weiter flogen. i 
§. 106. 
Der eigentliche von der Natur diesem Käfer angewiesene Aufenthalt, 
und seine Nahrung iſt die Fichte oder Rothtanne. Bis jetzt sind mir 
keine Beschädigungen im Großen bekannt, die er in andern Nadelholzarten 
angerichtet hätte. Auch während der großen Trockniß habe ich ihn auf 
dem Harze nur auf einigen sehr wenigen Fuhren oder Kiefern und Lerchen 
entdeckt, auf welche er verschlagen zu seyn, und die er nur aus Mangel 
besserer Nahrung angeſtochen zu haben schien. Diese waren auch ver- 
muthlich, weil die darin abgelegte Brut nicht zu ihrer Vollkommenheit 
gekommen seyn mochte, nicht daran vertrocknet. So fand man z. B. von 
einigen, vor dem Förſterhauſe zu Mönchehof stehenden Lerchen , die alle 
vom Wurme angeſtochen waren, nur Eine trocken, die übrigen hatten die- 
ſen Zufall ausgehalten. Auch fand ich nachher im Lüneburgschen und 
  
  
  
  
MINING 
I NW 
  
    
  
 
	        
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