Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
    
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ein Baum, den man um einen Fuß breit am Stamme die Borke nimmt, 
nicht so geschwind, als jene, vertrocknet. Aber auch dieses sowohl, wie 
die Ursache des eben bemerkten Harzfluſſes aus den frischen Käferlöchern, 
würde man vielleicht beſſer erklären können, wenn uns alle damit wirken- 
den Umſtände genauer bekannt wären. 
Wir brauchen ja nur in unsern Gärten Acht zu geben, welche ſchäd- 
liche Wirkungen der sogenannte Mehlthau und einige Arten Raupen, be- 
sonders die sogenannte Blattwickler , auf unsere Fruchtbäume und Gemüſe, 
auch ohne sie anzufreſſen, machen; wir dürfen nur bemerken, welche Be- 
ſchädigungen die Ameisen verursachen, oder, wie die Blätter der Bäume 
sich schnell krümmen, wenn einige Insekten sie nur auf einigen Stellen 
verwunden, oder nur ihre Eyer darauf legenz imgleichen, welche sonder- 
bare Wirkung auf die Blätter der feine Stich der Galluswespe (Cinips) 
hervorbringt , aus dem , nach Verschiedenheit der Holzart und der ange- 
ſtochenen Theile, verschiedene Arten von Gallenblätter, Eichenrosen, Knop- 
pern und dergl. mehr entstehen, um auf die gegründete Vermuthung zu 
kommen, daß der Stich und Fraß der Insekten auf die Pflanzen und 
Bäume eben so giftig und reizend seyn könne, als der Stich einiger an- 
dern Insekten für die Thiere iſt. So iſt z. B. der Stich einer Biene 
uns weit empfindlicher, als ein hundertmal größerer Meſſerſchnittz die 
kleine Mücke braucht ja nur uns kaum ihren Stachel fühlen zu laſſen, 
und wir empfinden davon die Folgen mehrere Tage lang. 
: §. . 1.19. 
Es wird auch die wichtige Frage : ob der Käfer nur kranke, oder 
auch gesunde Bäume anfräße ? sich am zuverläßigſten aus der Erfahrung 
entscheiden laſſen. Aber auch da fehlt es nicht an Beispielen, auf die 
man sich bei dieser oder jener Meinung zu berufen pflegt. Nur sind diese 
dann selten mit der gehörigen Achtsamkeit und ohne Vorurtheile gesehen 
worden, und man hat dabei gewöhnlich einige oft sehr wesentliche Neben- 
umſtände aus der Acht gelassen. 
So zeigte man damals in einigen fruchtbaren Gründen und auf 
einigen tiefer gelegenen Orten, besonders an der Jnſster in der Gründer- 
forſt, verschiedene Hörſte vollwüchſiger Fichten, welche vom Wurme ver- 
     
     
     
     
   
    
     
  
        
  
	        
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