Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
  
  
  
  
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oft. in der Mitte zerschmettert waren, theils weil man Unordnungen und 
Streitigkeiten zu verhüten oft nicht mehrere Arten Waldarbeiter zusammen 
ſtellen, und deswegen nicht gut in manchen Thälern und an steilen Ab- 
hängen Bauholzſtämme heraus nehmen konnte. An vielen Orten in den 
steilen Thälern mußten sogar besondere Vorrichtungen gemacht werden, 
solchen fur die Arbeiter gefährlich liegenden Holzmaſſen anzukommen. 
§. 7144. 
Besonders aber wird solche Arbeit noch mit dem Abborken des Hol- 
zes aufgehalten, wenn man diese Vorsicht des zu befürchtenden Käfers 
wegen für nöthig hält, indem die Borke von solchen Windfällen nicht so 
leicht abzunehmen iſt, als bei Käfertrockniſſen, von den der stark unter- 
freſſenen Rindenlagen wegen solche leicht los läßt. Weil nun bei einem 
solchen in mehrere hundert tausend gehenden Windfall es sowohl in Hinsicht 
auf die Koſten, als auf Zeitgewinn eine sehr wichtige Frage iſt: ob das 
Holz geborkt werden soll, oder nicht, so will ich hierüber folgendes bemerken. 
Der Käfer fällt zu seiner Lieblingsnahrung , wie oben angeführt iſt, 
auf solches grünes Holz, worin der Umlauf des Safts seit kurzer Zeit 
aufgehört hat, also vorzüglich gern in die einige Tage zuvor gefällten 
Stämme. Je kürzer nun ein Windfall vor der Schwärmezeit des Käfers 
entsteht, je gefährlicher iſt es für die Vermehrung derselben, es sind daher 
alle im Sommer von Gewitterſtürmen entstandenen Windfälle sehr gefähr- 
lich, und müssen solche, wenn Käferfraß nur einigermaßen zu besorgen 
und das Holz nicht sofort aus der Forſt geſCchafft werden könnte, geborkt 
werden; entstehen aber die Windfälle im Spätherbſte bis Ende Novem- 
bers, wie es bei den alsdann gewöhnlichen Stürmen und des durchge- 
näßten Bodens wegen am meiſten der Fall zu seyn pflegt, so iſt davon 
weniger zu befürchten, weil das Holz bis zum Ausflug des Käfers schon 
zu sehr ausgetrocknet iſt. So sehr man also damals nach den oben be- 
merkten beiden Stürmen die abermalige Gefahr der Käfertrockniß befürch- 
tete; so iſt solche in jenen Windfällen selbſt bei dem sonst für den Käfer 
so günstigen anhaltend warmen Frühjahre 1801 doch nicht ſtark erfolgt, 
und nur in solchen Stämmen fanden sich Käfer, die mit starken Wor- 
boden gefallen, und daher längere Zeit grün geblieben waren, und nahe 
  
     
   
    
    
    
     
     
   
   
   
   
	        
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