Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
    
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werden müſſen, wobei noch bis dahin sehr wenig auf Holzersparniß ge- 
dacht wurde, und man überhaupt, wie es in solchen bisher zu reichen 
Holzgegenden gewöhnlich der Fall war, mit der Holzkonsumtion eine noch 
zu unmäßige Wirthſchaft treibt, doch bei jenen unglücklichen Forſtereignissen 
immer noch zu große Waldvorräthe entſtehen müssen, wird sich jeder bei 
einigem Nachdenken darüber selbſt leicht vorstellen können. Da ſich nun 
gefälltes. Fichtenholz überhaupt. nur einige, und das von Wurmtrockniſsen 
noch wenigere Jahre im Freien gut erhält.; so wurde die Verlegenheit, die 
ungeheuren Waldvorräthe zu benutzen, bei der großen Trockniß in. den 
Jahren 1779 bis 1784 um so größer, da man am Harze bis dahin 
noch nie Holz in großen Quantitäten verkauft, und sogar zum Hütten- 
betriebe aus ungegründeter Besorgniß für Holzmangel oft noch zugekauft 
hatte. Der Handel mit Bauholz und Dielen ins Ausland, war auch 
damals gegen den jetzigen zu rechnen, unbedeutend, und obschon man in 
den ersten Jahren der Trockniß eine große Menge Sägeblöche und Bau- 
holz aushielt, und mehrere Sägemühlen anlegte, und zuletzt in den Vor- 
bergen ganze Forſtorte in Pauſch und Bogen sehr wohlfeil verkaufte; so 
sahe man ungeachtet dem allen nach 6 bis 8 Jahren nachher, theils noch 
stehendes, theils in Malter liegendes Holz in ungeheurer Menge verfault, 
und erinnere ich mich noch eines damals mit vieler ängſtlicher Besorgniß 
gemachten Rits durch einen Forſtort, der mit alter Trockniß bestanden 
war , während eines plötzlich eingefallenen Gewitterſturms , bei dem viele 
faul gewordene Stämme rechts und links neben mir niedergeschlagen wur- . 
den, so daß ich in jedem Augenblick getroffen zu werden in Gefahr stand, 
und herzlich froh war, diesen Ort glücklich verlaſſen zu haben. 
§. 146. 
Oben ist es bereits bemerkt worden, daß, wenn das Holz von 
Wurmtrockniſſen bald nach dem Trockenwerden gefällt und verbraucht wird, 
es nicht sehr viel an seiner eigentlichen Güte verliert, man kann es sol- 
chem Holze alsdann in der Dauer gleich ſchäßen, das im Safte gehauet, 
und also zum Einbau als Bauholz und zu Diehlen gut zu benutzen iſt; 
hat es aber. trocken mehrere Jahre auf dem Stamme gestanden, oder 
ohne Bedeckung im Freien gelegen, so verliert es an Dauer sehr viel, 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
   
	        
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