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Allgemein läßt sich über die Frage : auf wie lange Zeit sich Fichten-
holz aus Wurmtrockniſſen und Windfällen zu Brenn- und Kohlenholz im
Freien gut, oder wenigſtens vortheilhaft brauchbar erhalten möchte ? nichts
beſtimmt entscheiden, indem dies sowohl von der feſtern Eigenschaft des
Holzes selbſt, und von der Jahrszeit, zu welcher es vom Wurm ange-
ſtochen oder von Sturmwinden niedergeworfen wurde, als von der Ge-
gend, wo die Vorräâthe aufbewahrt werden sollten, und den dabei ein-
tretenden Umständen abhängt. So wird z. B. das Holz aus Trocknissen,
die im Spätherbſte entſtanden sind und von Winter- Windfällen, oder aus
Gegenden, wo feſteres, harzreicheres Holz wächſt, auch in trocknen, frei-
liegenden nicht mit hohen Kraut bewachsenen Forſtorten auf gehörig hohen
Unterlagen mit festen Streben versehen, aufgemaltert, wohl 6 und meh-
rere Jahre lang brauchbar erhalten, wogegen man in anderen Fällen und
auf Orten, wo z. B. anhaltende Nebel oder dergleichen übele Dinge die
Verwesung beschleunigen, solche Holzvorräthe kaum auf eine halb so lange
Zeit gut erhalten kann, weswegen der genaue fleißige Forſtwirth nicht
allein auf solche Umstände schon im voraus seine Consumtions - Anschläge
richten, sondern auch von Zeit zu Zeit dergleichen Vorräthe, besonders
solche in weniger beträchtlichen Quantitäten von einzelnen Trockniſsen in
abgelegenen, noch mit Holz bestandenen, oder mit hohem Kraute bewach-
senen Orten nachsehen, manches auseinander gefallenes Malter wieder auf-
richten laſſen, und überhaupt dabei die zweckmäßig nöthigen Untersuchun-
gen anſtellen, und nicht, wie es wohl zu jener Zeit des Ueberfluſſes an
Wurmholz in den Harzforſten zum Theil der Fall war , solche angefertig-
ten Vorräthe der Vergessenheit überlassen, selbe erſt dann abgeben, wenn
das Holz kaum noch das Verkohlen und Abfahren werth iſt, oder nicht
noch bequemer in den Rechnungen zuletzt als verfault absetzen.
§. 149.
Außer dem großen Verkauf, der von einer so ungeheuren Wurm-
trockniß und nach den dadurch veranlaßten starken allgemeinen Windfällen
in den Nadelholzforſten, in Hinsicht auf die Holzbestände selbſt, entsteht,
wird damit in den Forſten , die dieses Schicksal betrifft, bei der Bewirth-
ſchaftung überhaupt die eingeführte Ordnung der Dinge auch in mancher
mw