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Hauptgang der alten Käfer nicht in gerader Linie, wie der des Bostri-
chus Typographus, sondern in die Krumme, der Quere des Baums nach-
geführt. Die Gänge der Brut, die aus dem Orte des abgelegten Eies
gehen, sind lang und fein, und greifen etwas ins Holz, so, daß man sie
darin nach dem Abſschälen eingetieft findet. Zuweilen fressen die alten
Käfer, wenn sie ihr Fortpflanzungsgeſchäft beendigt haben, oft auf x bis
2 Zoll tief ins feſte Holz, wo man ſie denn gewöhnlich todt antrifft.
§. IXIZZ.
Das äußere Zeichen von der Gegenwart dieser kleinen Käfer sind
sehr viele feine Wurmlöcher auf der Außenseite der Borke, so wie die
größere Menge derselben zum Merkmale dient, daß die junge Brut davon
schon ausgeflogen iſtz alsdann iſt die ganze Borke dicht neben einander
mit feinen Löchern durchſtochen. Dieser Chalcographus aber scheint noch
weit fruchtbarer als der Typographus zu seyn, da ich besonders im
Herbſte von 1793 von einem einzigen Paar Käfer über 140 Larven und
junge Käfer gefunden habe. Das von diesem Käfer vorgeſtellte angefressene
Stück Borke, worin sich die Brut als Larve befindet, habe ich genau
nach der Natur abgezeichnet.
§. 7154.
Dieser und die übrigen kleinen Käfer fallen, wenn sie nur in der
gewöhnlichen Menge da sind, so wie der Typographus, nur die Wind-
fälle, Schneebrüche und gefällten frischen Tannen an. Wenn sie sich aber,
wie es ebenfalls in den bösen Käferjahren der Fall war, zu sehr ver-
mehren; so verderben sie auch ganz gesunde Bäume von geringer Stärke,
deren Aeſte oder obere Stammſspitzen sie angreifen. In den Jahren 1782
und 1783, und auch bei der lettern Trockniß in den Blankenburgiſchen
Forsten, habe ich Plätze von mehr 100 Stück 20 bis zojähriger Fichten
durch diese Käfer verdorben gesehen. Er könnte daher immer für junge
Fichtenorte gefährlich werden, wenn er ſich zu sehr vermehren sollte. Ue-
brigens würden in dem Falle auch die Mittel gegen diesen Käfer zweck-
mäßig anzuwenden seyn , die man bis jetzt nur gegen den Bostrichus Ty- -
pographus vorzukehren pflegt.
IH