Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

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auch an den von ihm angefreſſenen Fichten gewöhnlich deutliche Spuren, 
daß darin schon mehrere Generationen dieses Käfers nacheinander gelebt 
haben. 
Dieser Käfer iſt bis jetzt nur selten zu finden, und sein Einfluß 
auf die Beschädigungen in den Fichtenforſten der hiesigen Gegend ganz 
unbedeutend gewesen. Mur in dem Herbſte des Jahrs 1799 fand ich 
diesen Ligniperda in ziemlicher Menge in einem vom Typographo ver- 
wüſteten Orte der Tanniſchen Forſt im Blankenburgischen, dem Goldhaufen 
genannt, meiſt in Bäumen, die vom Typographus angeſtochen waren, 
und nur einige wenige Stämme , die von jenem allein trocken geworden 
seyn mochten, solche hatte dieser Käfer bis auf ohngefähr 20 Fuß hoch 
angeſtochen, und man fand ebenfalls unter der angefreſſenen Borke, daß 
solche Bäume schon mehreren Generationen von dieser Käferart zum Aufent- 
halte gedient hatten. In den folgenden Jahren konnte ich in demselben 
Forſtorte nur mit mühsamen Nachsuchen einige Stücke dieses Ligniperda 
finden, die ich für Entomologiſche Cabinette zugesagt hatte. Uebrigens 
verdient diese Käferart den Namen Ligniperda, welches so viel als Holz- 
verderber heißen soll, nicht, indem dessen Holzbeschädigungen bis jetzt 
ganz unbeträchtlich sind, und da sie eine nicht zahlreiche Brut absetzt, wohl 
nicht gefährlich werden kann. 
§ §. -1589. -.: 
Die Kenntniß der übrigeu Käferarten, welche in unsern Fichtenwal- 
dungen leben, iſt für den Forſtmann gleichgültiger, weil ihr Einfluß auf 
die Forſtwirthſchaft von geringer Erheblichkeit iſt. Doch verdienen hier 
noch folgende davon bemerkt zu werden. 
An kränklichen, und vorzüglich an den seit einem oder zwei Jahren 
verpflanzten kleinen Tannen, findet sich ein kleiner Borkenkäfer, etwas 
größer als der Bostrichus Chalcographus. Dieser Käfer, welcher in der 
mehr oder mindern schwärzlichen Farbe, nach dem Alter abändert, frißt 
die kleinen Fichten dicht über der Erde auf einen Zoll breit an, legt da 
seine Eier ab , und tôdtet samt seiner daraus entstehenden Brut die 
kränklichen Stämmchen, welche sich ſonſt noch wohl wieder erholt haben 
würden. Man findet ihn gewöhnlich nur sehr einzeln, doch habe ich in 
  
    
    
   
    
   
  
    
    
    
   
    
    
     
 
	        
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