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in die Augen fallende Abzeichnung des Kohl- vom Flößholze in einigen
Forſten sey, kann man ſich bei solchen großen Quantitäten bei dem
Umſtande gedenken, daß oft beim Schnee dort hundert und mehr Men-
schen zugleich zu Holze ziehen, und auf allen Seiten nach ihrer Bequemlich-
keit zufahren, um das Floßholz von den Bergen herab ans Waſſer herun-
ter zu bringenz die größte Anzahl mit Handſchlitten, wobei Weiber und
Kinder helfen, der ganze Hey gleichſam wie ein großer gestörter Ameisen-
haufen belebt iſt, und. die Aufseher ohnedem auf mehrere Dinge, besonders
daß im tiefen Schnee nicht zu viel Holz liegen bleibt, zu achten haben.
Die Scheidte , sowohl zu Kohl- als Flößholz, werden dort gewöhn-
lich auf 5 Fuß abgelängt, und die Malterbänke, welche 4 Fuß lang und
4 Fuß hoch gelegt werden, läßt man jetzt in vielen Forſten zu einer und
einer halben Höhe, also zu 6 Fuß hoch legen, dergeſtallt, daß z. B. in
einer gleich langen Malterbank von 6 Malter, neun Malter zu liegen
kommen, wodurch die Malterbank mit dem Auge ohngefähr gleich hoch
ſteht, und in langen, mehrere Malter enthaltenden Bänken die obere
gerade und voll seyn sollende Linie besser ins Auge fällt, und gleich rich-
tiger und bequemer nachgesehen werden kann , obschon die Holzhauer unter
dem Vorgeben, daß ein solches Maltern zu unbequem , besonders für ihre
dabei helfende Weiber und Kinder wäre, nicht gern daran wollen.
Uebrigens sind die manchen kleinen Betrügereien der Holzhauer, auf
welche der Förſter zu achten hat, beim ins Große gehenden Nadelholzbe-
triebe, und also bei tausenden von Maltern für Werke und Benutzungen
auf herrschaftliche Rechnung wichtiger, als beim kleinen Forſthaushalte,
bei dem sogar mancher kleine Holzhauerbetrug, im Fall, wenn Malterweise
verkauft wird, auch oft dem Forſteigenthümer vortheilhaft wird. Die
Malterbänke müſſen also, wenn sie den richtig kubiſchen Inhalt haben
sollen, möglichſt auf gerade Stellen, oder, wenn dies an ſtarken Abhän-
gen nicht thunlich, so viel länger oder höher gelegt werden , als die sonſt
unrichtigen Winkel oder etwa das Ungleiche des Bodens austragen. Das
Holz muß kurz abgeäſtet und hinlänglich dicht gelegt seyn, und wenn
etwa in den Heyen Faßbänder oder Schindelhauer vorgearbeitet haben,
darauf geachtet werden, daß die liegengebliebene Aſtklötßze, die diese zwi-
ſchen dem ihnen nur paßlichen reinen Holze \ausſchneiden, nicht auf beiden
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