Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
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verloren haben, daher iſt es gewöhnlich auch nur von solchen morſchge- 
wordenen Stucken zu verſtehen, wenn beim Forſt- und Hüttenhaushalte 
auf dem Harze von Fichtenſtucken die Rede iſt. 
Fichtenſtu>ken, die in leichten Boden bald nach dem Fällen der 
Stämme gewonnen werden können, wie es gewöhnlich auf dem platten 
Lande geschieht, geben besonders zum häuslichen Gebrauche eine vortheil- 
hafte Feuerung und gute, obschon ſtark knisternde springende Kohlen. 
§. 291.12. 
Zu Feuerungen, die eine leichtere flammende Hitze erfordern, hat 
das Fichtene so wie das Nadelholz überhaupt in manchen Fällen vor vie- 
len Laubholzarten Vorzüge, für Glashütten, Ziegelhütten und dergleichen 
Werke, zu Fabriken von echten Porzellain, zu Töpfereyen, Blaufarbe- 
werken, auf Salzwerken unter langen mit Zügen versehenen Pfannen, zu 
den sogenannten Flamierfeuern auf Hüttenwerken, zu Scheidung und Ver- 
feinerung der Metalle und mehreren dergleichen Hüttenarbeiten, wozu die 
Flamme in langen Zügen wirken muß, geben die Nadelholzarten eine sehr 
gute und vortheilhafte Feurung , weniger dienen sie zu strengem, ruhigen, 
in einem engen Raum eingeschloſſenen Feuer , so z. B. iſt das Fichtenholz 
im ökonomischen Gebrauche weniger vortheilhaft zum Brannteweinbrennen, 
als zur Brauerey, beſſer zum Ofenheitzen und zur Feuerung eingemauerter 
Kessel, als zu offenen Heerdfeuern zu gebrauchen, wenn jene mit guten 
Luftzügen so versehen sind, daß diese auf die Flamme wirken können, 
ohne die leichten Kohlen zu sehr anzugreifen, weswegen bei dergleichen 
Werken der Heerd oder der Ort, wo die Kohlen sich sammlen, so tief 
unter den Luftzug gelegt werden muß, daß dieser darüber weggehet und 
nur die Flamme faßt. 
Eine sehr gute Feuerung geben die von alten Fichten abfallende 
Aeſte, die hierin den beſten Laubholzarten ziemlich gleich kommen, und nur 
dabei das unangenehme des sich ſtark ansetßenden oder umherfliegenden 
Kiehnrußes haben. Dem in jenen Gebirgsgegenden bisher noch befindli- 
chen Holzreichthum ist es allein zuzuschreiben, daß man dort folches Aſstholz 
nicht allgemeiner benutzt, da der gemeine Mann seine bequemere Feuerung 
in einer größern Menge Baumholz findet. Die seit ein Paar Jahren auf 
     
      
    
    
  
    
   
  
    
    
     
       
 
	        
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