Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
  
  
  
     
    
  
  
  
  
  
  
  
     
    
   
  
  
  
     
    
  
     
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das Urhafte und ältere oder jüngere jener Geſteinarten, so wie die nähere 
Beurtheilung der in diesem Gebirge sich ereigneten größeren Naturbegeben- 
heiten überlassen, von welchen letztern die auf den dortigen höheren Ber- 
gen, und besonders auf der halben Höhe des Brockens, gleichſam wie aus 
einem Korbe über einander geschütteten vielen Felsenſtücke und ungeheuren 
Steinmaſsſen, so wie die hin und wieder hoch hervorragenden Klippen und 
Felsenspitzen setbſt den sonst gleichgültigen Beobachter in Erstaunen setzen, 
wenn er auch nur einigermaßen über die Veranlaſsungen dieser Dinge, 
über die unbegreifliche Kraft und Erschütterung, mit welcher diese Felsen- 
ſtücke vom Ganzen abgeriſſen und so übereinander geworfen wurden, und 
über die vielen Jahrtausende, welche es dauerte, um jene Granitblöche 
und Felsen so abzurunden und zu verwittern, nachdenken will. Denn alle 
jene jetzt durch Verwitterung und zum Theil durch Waſſerſtröme abgerun- 
deten Steinmassen, denen der gemeine Mann dort nach ihren zufälligen 
Formen und Gleichniſsen oft verschiedene Benennungen gegeben hat, waren, 
als sie vom großen Felsen abgeriſſen wurden, eben so scharfkantige Gra- 
nitſtücke, wie solche dort von neueren kleineren Abreißungen vor uns lie- 
gen, und welche Steinmassen der Art liegen dort noch unter dem Granit- 
sande vergraben, der nach und nach durch Verwitterung höherer Felsen- 
ſtücke entſtanden iſt, und ganze Strecken jener Steinfelder ebente, ja 
manche Thäler ausfüllte, wo daraus neue Steinmaſſen durch Zusammen- 
sinterung entstanden sind, wie die Geologen folche Granitte der zweiten, 
dritten Formation oder Bildung nennen, deren viele denn sogar diesem 
ganzen Gebirge den eigentlichen Urgranit, wie man solchen in Rollſtücken 
an den Nord- und Oſtseeküſten findet, absprechen, und selbſt den des 
Brockens nur für Granit der zweiten Bildung gelten lassen wollen. Doch 
brauchen wir ja, wenn wir über solche uns unbegreifliche Dinge philoso- 
phiren wollen , nicht den Brocken zu erſteigen, da wir sie, wenn auch 
nicht im Gesteine, doch auf so manche andere Weise allenthalben vor uns 
haben. Indessen will ich, wenn ich auch in jener Hinsicht den ehrwür- 
digen Brocken in Demuth herabsteige, doch hier noch den Beobachter auf 
die Verwitterung der Granitſtücke und das endliche Zerfallen derselben in 
Sand aufmerksam machen, welches auf jenen Höhen doch auffallend schnel- 
ler, als auf dem platten Lande zugehet, und woran die anhaltenden
	        
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