Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
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ſchittet, die mit den schon dazwischen aufgewachsenen Fichten und bet 
ihrem oft über einen Fuß dicken Ueberzuge von Mooſe, die endlich fertig 
werdende allgemeine Ausgleichungsweise anzeigen, die dem Ganzen nach 
vielen Jahrtausenden doch endlich wohl bevorſtehen mag. Auch an den 
mehrſten Thälern der oberen Harzberge sind die Abhänge schon reichlich 
mit Damm- Erde belegt, und nur an den tiefer eingeschnittenen Thälern 
ſieht man oft noch das Geſtein, was ihre Grundlagen ausmacht, in fel- 
ſigten theils schon abgewitterten Trümmern hervorſtehen, daher sind die 
mehrſten Thäler mit Holz und manche zwischen ihren noch zackigten Fel- 
ſentrüimmern mit ſtarken Bäumen beſtanden, die dort in der in tiefen 
Stellen sich gesammleten Damm- Erde reichliche Nahrung und mehr Schutz 
gegen Wind und Wetter finden, weswegen denn auch auf solchen Stellen 
oft das Abholzen der haubaren Beſtände beſchwerlicher iſt, als die darauf 
folgende Forſtkulturen bei den oft mit einigen stehen zu laſsenden Saamen- 
bäumen eine natürliche Beſaamung wohlthätig bewirkt werden kann. Viele 
Thäler haben daher, wenn auch nicht einen gleichen doch platzweise hin- 
reichend vollen Beſtand, und pflegen im. Allgemeinen beim Abtriebe einen 
reicheren Ertrag zu liefern, als man gewöhnlich vermuthet. Ueberhaupt 
habe ich an oberen Harzbergen, auf den nach Mittag und Abend liegen- 
den Abhängen, nicht im Allgemeinen die wenigere Fruchtbarkeit bemerkt, 
wie es auf den Vorbergen derselben und auf den niederen Landgebirgen 
überhaupt oft der Fall zu seyn pflegt, und daher rührt , daß der von den 
Seiten her gewöhnliche Schlagregen die fruchtbare Pflanzenerde zu sehr 
abſpült , welches auf den weniger ebenen und mehr bemoosten Abhängen 
im höheren Gebirge nicht so sehr geschieht. 
Weniger mit Damm- Erde gedeckt und doch fruchtbar sind die tie- 
feren und mit ſchrofferen, noch ein neueres Ansehen habenden Felsenwän- 
den, beschränkten Thäler, wodurch die dortigen größeren Gebirgsflüſſe , die 
Bude, Ocker, Inſter u. s. w. ſich ihre Bette nach dem platten Lande 
zu geriſſen haben, und im Grunde noch immer die zackigten Felsen abrun- 
den und austiefen. Unter allen diesen Thälern iſt das oben ſchon bemerkte 
berühmte Thal,, die Roßtrappe oder Roßtrap, wegen der schroffen hohen 
ſteilen Granitwände das tiefſte, und daher auf den schroffen Stellen ohne 
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]! 
  
   
  
  
  
   
    
   
   
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
 
	        
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