Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

   
   
    
    
  
    
   
   
   
   
     
  
  
     
  
    
   
   
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Nach der Befruchtung nimmt das weibliche röthliche Blüthenzäpfchen 
bald merklich an Größe zu, wohei nach und nach die daran befindlichen 
Schuppen sich erheben und dann daraus der auf der Kupfertafel abgezeich- 
nete Fruchtzapfen gebildet wird , dessen Farbe zuerſt ins rothbraune, dann 
ins grüne, und zuletzt bei der Reife ins braungrüne übergehet, und als. 
dann wohl eine Länge von fünf Zoll zu erreichen pflegt. In der erſten 
Zeit stehet dieser Fruchtzapfen auf den Spitzen der ſtärkeren Fruchtzweige 
aufwärts, biegt sich aber bald und hängt bei zugenommener Größe herab, 
worin sich diese von den Fruchtzapfen der Weiß - oder Edeltannen besonn.. 
ders unterscheiden. z 
Sowohl an den Fruchtzapfen, als an den Blüthen wird man unte 
den Fichten einige auffallende Verschiedenheiten bemerken können; so habe 
ich Fichten mit ungewöhnlich dunkelrothen, andere mit faſt weißen Blumen, 
und so an vielen Fichten ganz hellbraune, an andern ungewöhnlich dunkel- 
braune Zapfen gesehen. Du Roi giebt diese Verschiedenheiten für Kennzeichen 
von mehr oder weniger Stärke des Baums an, womit aber meine Beoh- 
achtungen nicht übereinſtimmen, ich halte sie für Spielarten, wie solche 
unter dem Laubholze sehr häufig vorkommen. | 
§. 7 
Obschon bei guten Blüthejahren der größte Theil der sämmtlichen 
Fruchtäſte mit Blüthen beladen iſt, so kommt doch sehr oft davon gar nichts, 
und gewöhnlich nur ein geringer Theil an den oberen Aeſten der Bäume 
zur Reife. Solche Fichten, welche vor den eigentlich geschlossenen Fichten- 
Orten, oder einzeln frey, oder zwischen Laubholze ſtehen, pflegen öfter 
und auch den mehrſten und besten Saamen zu tragen, nur iſt er nicht 
immer von gleicher Güte, und oft so gar taub ohne Keimungsvermögen z 
welches man, um auf solchen, von einzeln stehenden Bäumen, zu erwarten- 
den Saamenertrag rechnen zu können, besonders in Jahren, worin üben. 
haupt nicht viel Saamen gewachsen iſt, zuvor genau untersuchen muß. 
Die Tannenzapfett, oder js >; ſie hier auch nennt, Tannenäpfel, | 
erhalten an den Fichten im Spätherbſte und Winter deſselben Jahrs ihre
	        
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