Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

      
    
  
    
   
    
   
    
   
   
  
   
   
  
     
; 
Reife, auch sieht man daraus schon oft im Herbſte einzelne vorzüglich 
reife Saamenkörner ausfallen, das meiſte jedoch, was im Herbſte ausfällt, 
iſt gewöhnlich schlecht und tauber Saamenz nur öffnen sich zum eigent- 
lichen Ausfallen des Saamens die bis dahin dicht geschloſſenen Schuppen 
derselben erſt im folgenden Februar, und häusiger in den ersteren wär- 
meren Frühlingstagen, besonders beim Sonnenschein nach einem in der 
Zeit auf dem Gebirge nicht ungewöhnlichen Nachtreife. Die besten und 
schweren Körner fallen dann zuerſt ; und was zuletzt fällt, iſt gewöhnlich 
tauber Saamen, wie man es auf dem dort oft bis Ende April liegenden 
Schnee bemerken kann. Die nach und nach ausgeleerten Tannzapfen blei- 
ben dann zum Theil noch über ein Jahr lang hangen , bis ihr morsch ge- 
wordener Stiel abbricht, während welcher Zeit ungeübte Augen sie wohl 
für frische noch fruchttragende Tannzapfen anzusehen pflegen. 
Der Saamen wird beim Herabfallen, des daran befindlichen feinhäu- 
tigen Flügels wegen, vom Winde oft sehr entfernt weggetrieben, woher 
denn die in den Nadelholzrevieren übliche Ausdrücke von Anfliegen ſtatt 
natürlicher Besaamung, und vom jungen Anfluge statt dem in dem Laub- 
hölzern gewöhnlichen Ausdruck , Aufschlag, entſtanden sind. Damit unter- 
scheidet man auch beim Nadelholze solche natürliche Besaamungen von den 
künſtlichen Culturen , indem diese zum Unterschiede von jenen die eigentliche 
Benennungen von Besaamungen und Bepflanzungen behalten, wenn ſie 
auch bereits eine ziemliche Höhe erreicht haben 
§. 9-. 
Die Saamenkörner der Fichte sind in eine lederartige zweispaltige 
Schaale eingehüllt, worin der Kern mit einer feinen Haut bedeckt liegt. 
Der an der äußeren Schaale befindliche Flügel wird bald nach dem Fallen 
oder Ausfliegen des Saamens durch die vom Boden angezogene Feuchtig- 
keit abgelößt. 
Der Saamen der Fichte hat übrigens mit dem der Fuhre und meh- 
rerer fremden Fichtenarten so viel ähnliches, daß ihn nur geübte Augen 
sogleich unterscheiden können. Der Fichtensaamen iſt heller von Farbe und 
rauher als der dunklere und glatte Fuhrensaamen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.