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zeln (wie man es sonst wohl am Laubholze sieht) ein Paar neue Stämme
gebildet haben , die mit einem Dritten, der aus dem Stamme selbst ent-
ſtanden iſt, in guten Zuwachſe ſtehen.
§. 22535.
Die Blätter oder sogenannte Nadeln der Fichte sien an den jungen
Trieben, gleichſam in einer doppelten, von der Rechten zur Linken, um
sie her laufenden Schraubenlinie, und sind mit kleinen kaum bemerklichen
Stielen mit den oberen Rindenlagen derselben verbunden , sie grünen meh-
rere Jahre lang, bis sie beim Dickerwerden der Aeſte in der alsdann
trockner gewordenen Borke weniger Nahrung haben, und nach und nach
durch die jüngere Belaubung verdumpft abfallen. Auf gesunden Fichten
haben die Nadeln ein dunkelgrünes Ansehenz auf kranken, z. B. verpflanz-
ten Fichten, werden sie gelbgrünlich, können aber doch die ihnen eigene
Farbe wieder annehmen, und zeigen dann dadurch den verbeſſerten Suſtand
des Stamms an.
Im Ganzen iſt das Nadelholz auf die Entblätterung weit empfind-
licher als das Laubholz, wie dies an den Beſchädigungen durch die bekann-
ten Fuhren- Raupen und an der Fichte besonders durch die, von dem Herrn
v. Uslar beschriebenen, kleinen Motte (Pyralis Herciniana) bemerklich iſt;
dahingegen können aber diese Nadeln an sich eine längere Dürre ertragen,
als die leichter davon welkende Blätter des Laubholzes, indem jene weit
weniger Ausdünstungsorgane als diese haben. So sieht man, im tief
ausgedorrten heißen Sande, oft kleine Fuhren und Fichten friſchgrün,
und um sie her selbſt tiefer wurzelnde Kräuter längst vertrocknet ſtehen.
§. 296.
Die Wurzeln der Fichten in ihren jüngern Jahren treiben, in eini-
germaaßen lockerem Boden, vorzüglich in die Tiefe, und wird man ſchon
im erſten Jahre an dem so ſchwachen Fichtenpflänzchen sehr lange Wur-
zeln bemerken ; bei zunehmender Größe aber breiten die Wurzeln ſich flach
unter der Oberfläche des Bodens weit umher, so daß die ſtärkeren Wur-
zeln alter Fichten zum Theil über der Erde entblößt liegen. So tiefe
Pfahlwurzeln diese Holzart in den erſten 10 Jahren im tiefen kbockeren